Samstag, 17. März 2012

Freitag und Samstag, 16.+17.3.

In Delhi gibts nicht mehr viel zu tun und ich gehe mal in den MainBazar zum Shoppen. Ein paar Minimitbringsel muessen ja wohl drin sein und tatsaechlich finde ich auch fuer meine Ohren und das Handgelenk noch ein paar dekorative Dinge ;-)
Die Luft ist schlecht und ueber der ganzen Stadt haengt eine Dunstglocke.

Heute packe ich das Rad in Frischhaltefolie, die ich im einzigen Supermarkt um die Ecke bekomme, aber obwohl ich schon gleich 3 Rollen gekauft hab, bin ich noch nicht zufrieden und gehe noch mal los, um 2 weitere Rollen zu besorgen und dann hab ich auch ein gutes Gefuehl.

Bestelle noch ein Taxi fuer morgen und packe alles soweit zusammen.

Abschlussfazit fuers Erste:

Indien auf jeden Fall wieder
Das Fahrrad mitzunehmen war keine gute Idee, aber letzlich vor Ort ein Luxus und die Entscheidung, die ich dann hier getroffen habe, war richtig. Ich waere sonst nur auf der Strasse gewesen und haette die Staedte im Schnelldurchgang abgrasen muessen, was nicht mein Reisestil ist.

Wenn eine Fee kaeme und ich haette 3 Wuensche frei fuer Indien, dann waeren es diese:

Ich wuerde mal Milliarden von Abfalleimern aufstellen - die Hupen aus den Autos und die Mikrofone der Moscheen abstellen - und wuerde den Maennern gutes Benehmen beibringen.

Es war super, schoen, aufregend, spannend, abenteuerlich, heiss, kalt, dreckig, laut, farbenfroh, sonnig, nervig, anstrengend, aber auf jeden Fall komme ich wieder........




Freitag, 16. März 2012

Mittwoch, 14.3. - Donnerstag 15.3.

Sehe gerade, dass mein Post verschwunden ist, also noch mal:
Kurz vor Mathura halten wir in Gokul. Die beiden sprechen einen Mann an einer Ecke an, wir steigen aus und folgen ihm um unzaehlige Ecken, Gassen, durch Haeuser durch bis wir an einem Tempel angelangt sind. Vorher wird die Zeremonie ausfuehrlich erklaert und Vikas uebersetzt: man darf hier nicht stehen, sondern nur sitzen und am aEnde bekommt man was in die Hand, was man zu akzeptieren hat. So woertlich !!! Wir gehen rein und im ersten Raum sitzt eine Gruppe, die einem Priester lauscht. Der 2. Raum ist sehr bunt ausgeschmueckt mit vielen Spiegelmosaiken, die Figuren darstellen. Vorne sitzt ein Priester und auf einer Art Buehne sieht man mehrere Goetterstatuen, die in bunte glitzernde Kleider gehuellt sind. Ganz vorne sitzt eine kleine Statue auf einer Art Hollywoodschaukel. Alle hoeren gebannnt zu, was der Priester erzaehlt und die vorderste Reihe bekommt am Ende einen roten Schal umgehaengt, einen Blumenkranz eher lieblos auf den Kopf geschmissen und ein paar Paeckchen mit in Zeitung gewickelten Suessigkeiten.
Zwischendurch unterhaelt sich einer mit mir, das uebliche und er meint, ich haette grosses Glueck, dass ich heute hier bin, denn es sei Krishnas GEburtstag, also bitte, was will ich mehr.
Wir rutschen auf dem Hosenboden immer nach, eine super Idee, um den Boden immer schoen blank zu halten. Als wir dran sind, duerfen wir auch alle an der Kette ziehen, die die kleine Statue auf der Schaukel zum Schwingen bringt. Nicht ohne, dass man sich dabei was wuenscht.
Dann gehts zu einer Art Kasse, wo es eine BEscheinigung gibt, fuer die Spende, die man selbstverstaendlich hinterlassen hat.

Weiter zum naechsten Tempel, sehr gross, recht schoen, aber fuer mich immer alles so unverstaendlich und ich trippel einfach hinterher. Hier herrschen strenge Sicherheitsvorschriften und man muss alles abgeben und darf dementsprechend auch nicht fotografieren, was hier in ganz vielen Tempeln der Fall ist. Dann kommen wir in einen Raum, in dem wieder viele Menschen auf dem Boden sitzen und gebannt auf eine geschlossene doppelfluegelige Tuer schauen. Wir sitzen auch und schauen mit, ich denke, sie warten auf den Beginn einer Art Zeremonie, aber dann wird die Tuer geoeffnet und alles jubelt den zu sehenden Goetterstatuen.

So gehts weiter und wir fahren in den naechsten Ort, der so aehnlich heisst wie Vivindram. Scheint ein bedeutender Pilgerort zu sein. Hier sind Unmenge von Sadhus und sehr viele westliche Menschen, Frauen und Maenner, die anscheinend ihren religioesen Standpunkt gewechselt haben. Schauen sehr gluecklich drein und erinnern so ein bisschen an die Bagwan Typen. Nach einer weiteren Jubelfeier in einem weiteren Tempel kommen sie dann die Strasse runter, werfen die Arme in die Luft und rufen ganz happy: HARE KRISHNA. Es sieht irgendwie zum piepen aus und ich muss an mich halten, dass ich nicht laut lache. So nach dem Motto: Jede Zelle Deines Koerpers ist gluecklich, jede Zelle Deines Koerpers fuehlt sich wohl. (Wer mehr wissen will, kann unter " koerperzellenrock" auf YOUTUBE schauen.)

Wir bummeln durch die Gassen und ich hab keine Lust mehr auf Tempel und setze mich solange in eine Ecke und beobachte das Treiben auf der Gasse.

Dann erklaeren die 2, dass sie ihren Plan geaendert haben und nicht in Mathura bleiben wollen. Angeblich wollen sie noch andere Tempel besuchen, mich aber erst in einem guten Hotel untergebracht wissen. Das gestaltet sich schwierig und wir muessen einige ansteuern, bis mal eines meines Anspruechen genuegt. Dafuer ist es dann auch teuer genug. Wir verabschieden uns und ich denke mir wieder mal dass es doch nicht ganz einfach ist, mit unbekannten Menschen eine Zeit zusammen zu reisen. Zumal nur Vikas gut englisch spricht. Die Ansprueche, jedenfalls in dem Fall sind doch sehr unterschiedlich. Aber es war soweit o.k.

Im Hotel gehe ich ins Restaurant, esse was, aber hier gibts kein Bier, ist schliesslich ein Family Restaurant, nicht dass die lieben Kleinen schon allzu frueh mit den Suenden der Welt konfrontiert werden.

Donnerstag:

Aufgesattelt fahre ich zum Bahnhof und muss als erstes mal in einer Schlange fuer das Ticket anstehen. Die stehen hier Mann an Mann und ich bin heilfroh, dass es eine extra Frauenreihe gibt.So dicht, dass man jede Koerperform erspueren kann, das will ich mir in einer Maennerreihe gar nicht vorstellen, neeeeneeeeneeee. Hinter mir die Dame popelt in der Nase und ich bin nicht sicher, was sie mit dem Ergebnis gemacht hat, aber sie hat sich auf jeden Fall auch ein bisschen an mir festgehalten.
Auch hier versuchen sich, ein paar Lady's vorzudraengeln und muessen von einem Officer streng und unter Zuhilfenahme eines Stockes wieder in die Schranken gewiesen werden, jaja sooooo gehts ja nun nicht.
Als ich dann schon nach 45 min. dran bin, sage ich nur : nach Delhi und habe kurz darauf den Fahrschein in der Hand. Als ich nach der Uhrzeit frage, meint sie nur mit unbewegter Miene: Enquiry (Auskunft). Herzlichen Dank fuer die zuvorkommende Antwort ;-) . Dort stehen weitere 20 Leute und es ist klar, dass ich hier nicht weiter komme. Da ich ja eh noch das Ticket fuer das Fahrrad buchen muss, gehe ich zum Parcel Office, die werden schon wissen, wann der naechste Zug nach Delhi geht. Ist dann auch so, allerdings erklaert er mir, dass ich nur bis Nizzamudin fahren kann, ist  4 km vor Delhi. Kein Problem. Fahrradsattel wird mit einem Sack eingenaeht, beschriftet und ich folge einem, der das Fahrrad nimmt, ich mein Gepaeck und ueber 2 Bahnsteige bzw. Gleise hinweg, die nicht nur hoch sind, sondern es stinkt hier auch erbaermlich. Wir laufen ans Ende, wo schon weitere Sperrgueter stehen. 15 Min. spaeter trifft der Zug ein und das Rad steht quasi vorm Gepaeckwagen, also schnappe ich meine Taschen und suche mir ca. 10 Wagen weiter einen Platz.
Angekommen, ca. 13:30,  laufe ich wieder zum Gepaeckwagen und will mein Fahrrad in Empfang nehmen, aber obwohl hier schon kraeftig ausgeladen wird, ist vom Fahrrad nichts zu sehen. Ich frage einen, der alle moeglichen Papiere abzeichnet aber der weiss von nichts. Dann geht er gelangweilt von dannen. Es ist ja nicht nur so, dass ich die 3 Taschen zu schleppen habe, es ist auch gerade Mittagshitze und sauheiss.
Ich latsche zum Parcel Office und schildere Mr. 1 mein Problem. Er will wissen, mit welchen Zug ich gekommen bin, Ticket usw. Was weiss ich wie der Zug heisst, es ist der, der als letztes aus Mathura hier angekommen ist, die kommen ja nicht minuetlich.
Gut, sie haben gerade Mittagspause, da ist so ein Problem seeeeeehr unguenstig. Nebenan ist das Buero des Chefs, da soll ich warten. Der kommt nach ca. 30 min. und setzt  sich sehr entspannt in seinen Sessel, der mit einem grossen Frotteetuch behaengt ist. Das braucht der eigentlich nicht, denke ich mir, denn nach schwerer Arbeit sieht sein Job nicht aus. Mr. 2 kommt ebenfalls hinzu und spricht im Gegensatz zum Chef recht gut englisch. Ich schildere ein 2.mal mein Problem und dann tel. Mr.1, Mr.2 und Chef quasi gleichzeitig aber ohne ,dass ein Gespraech stattfindet. Klar, keiner erreichbar, obwohl hier alle Welt den ganzen Tag und die ganze Nacht telefoniert, aber wenns mal dringend ist, geht keiner ran oder wie??????????????
So geht es eine ganze Weile, zwischendurch kommen Freunde vorbei, es wird gelacht, ach ja und meine Fusskettchen sind ja so schoen und eigentlich ist die Atmosphaere sehr entspannt. Wenn da nicht ich mit meinem Problem waere und ich bin keinesfalls entspannt und habe ein sehr komisches Gefuehl im Bauch.
Jedenfalls ist es mittlerweile ca. 14:30 und nichts passiert. Man erklaert mir nichts weiter sondern immer nur auf meine Fragen hin.
Dann fahren Mr.2 und Chef mit dem Roller weg und wollen mein Rad suchen. Ich frage mich nur wo, denn nach Mathura fahren sie sicher nicht und wo soll es denn sonst sein?  Er meint nur, dass braucht seine Zeit und ich solle warten. Ja, leicht gesagt.
Kurz vor deren Abreise kommt ein weiterer Freund vorbei, der dann auch da bleibt und sich mit mir unterhalten will. Er sieht recht wohlhabend aus, lebt in Bombay und schreibt fuer "Bollywood". Mir ist allerdings ueberhaupt nicht nach Smalltalk zumute, denn mir gehen schon die Gedanken durch den Kopf, wie das ohne Rad weiter geht und dass mir das noch in den letzten Tagen passieren muss.
Dann aber, ca. 16 Uhr kommt der erloesende Anruf bei Mr. 1 an, dass mein Rad aufgetaucht ist und wenn es eingetroffen ist, bekomme ich es ausgehaendigt. Mann, ich bin echt total erleichtert, kann man sich leicht vorstellen.
Dann kommen Chef und Mr. 2 zurueck und schliesslich sitzen 6 Kerle und ich in seinem Buero. Wieder mal wollen sie alles wissen, aber auf die Frage, was ich als Krankenschwester verdiene, antworte ich nicht. Wir trinken noch eine Chai und am Ende habe ich mindestens 2 Heiratsantraege und die Tel. Nr. on Mr. Bombay. Und der Chef verabschiedet mich mit : Good bye Sweet..................

Mit weiteren Buerokratieformalitaeten kann ich dann endlich mein Rad haben und mache mich im schoensten Feierabendverkehr auf den Weg zum Hotel. Normalerweise waeren es nur einige 100m gewesen und ich habe die Flipflops an, konnte ich ja nicht mit rechnen. Nach einer Fastgasvergiftung und etlichen Beinahecrahs komme ich gut an und unterhalte mich am Abend auf der Dachterrasse noch mit einem Chinesen, der gerade aus Sri Lanka kommt und noch bis Dezember auf Reisen sein will......beneidenswert.

Fazit heute: egal, ob man eine Strecke von 500 oder 100 km ueberbruecken will, es geht immer ein Tag drauf.



Mittwoch, 14. März 2012

Dienstag, 13.3. - MIttwoch 14.3.

Gegen Mittag treffen die Freunde aus Ajmer ein und haben bereits ein Taxi angeheuert. Das hat natuerlich keinen Gepaecktraeger und ist somit fuer die Mitnahme des Fahrrads ungeeignet. Angeblich haben sie ein Auto mit Traeger bestellt. Also wird telefoniert, dann kommt sowas wie der Boss, der zwar nicht dick ist, aber einen Schlips traegt. Wieder etliche Telefonate, die Zeit geht dahin, sind ja auch nur 250 km und dann, ca. 1 Stunde spaeter kommt tatsaechlich ein Auto mit Gepaecktraeger auf dem Dach. Na dann mal los.

Die Strasse ist sehr gut, aber wenn ich das richtig gesehen hab, faehrt der nicht schneller als 70. Tja so kann man den Tag auch rumkriegen. Aber alles soweit komfortabel.
In Agra hatte ich ein Hotel reserviert, das war allerdings ein Griff ins Klo und ich bin einigermassen enttaeuscht. Aber es hilft nichts, hier muss ich erst mal bleiben, zumal es hier sehr wuselig ist, schon bald dunkel und ich keine Lust hab, noch ewig auf die Suche zu gehen.
Von der Dachterrasse hat man aber einen wunderschoenen Blick auf das Taj Mahal, welches morgen frueh auf dem Programm steht. Wir verabreden uns fuer 6:30 am Westtor, welches dann oeffnet.


Mittwoch

Als ich puenktlich da bin, staune ich nicht schlecht, welche Menschenmassen sich um diese Zeit schon auf den Weg machen. Die Schlange am Tor hat schon ein betraechtliches Ausmass. Die beiden wollen unbedingt einen Fuehrer, den ich letztlich bezahle und ich hab eigentlich gar keine Lust, mir die Ohren vollquaken zu lassen, schon gar nicht um die Uhrzeit.
Ausserdem will ich das ein bisschen auf mich wirken lassen und letztlich erzaehlt er auch nicht mehr, als in meinem Fuehrer zu lesen ist und was ich eh schon weiss. Es gaebe hier auch Audioguides, das ist sicher die bessere Alternative. Fuer mich kostet der Eintritt 750 Rs, fuer die Inder nur 40. Aber das ist schon o.k.

Wir betreten das Taj durch das Suedtor und es ist tatsaechlich atemberaubend schoen. Obwohl man schon so viele Bilder gesehen hat, ist es wunderschoen und laesst einen nur staunen. An vielen Punkten gibt es einen regelrechten Fotostau, da will natuerlich jeder das Topfoto machen.. Langsam steigt die Sonne hoch und laesst den weissen Marmor erstrahlen. Auch die Einlegearbeiten rund um das Mausoleum sind sehr beeindruckend. Innen ist es nicht erlaubt, zu fotografieren, aber ausser den beiden Saergen, die allerdings nicht die echten sterblichen Ueberreste enthalten gibt es auch nichts zu sehen, dafuer ist die Luft aber sehr schlecht und man haelt sich schon automatisch nicht lange auf. Von aussen jedoch kann ich mich gar nicht sattsehen und knipse, was das Zeug haelt. Die beiden Kumpels machen mehr Bilder von sich, aber immer mit dem Taj im Hintergrund. Wahrscheinlich brauchen sie noch welche, um auf Brautschau zu gehen.

Nach ca. 2 Stunden verlassen wir das Gelaende, um in einer Bude endlich was zu fruehstuecken. Rundherum gibt es natuerlich Kitsch ohne Ende zu kaufen und selbstverstaendlich alles echter Marmor mit genau den selben Einlegearbeiten wie beim Taj. Vikas kauft tatsaechlich so ein Tajmodell, welches man dann von innen beleuchten kann. Schrecklich, aber die Geschmaecker sind ja bekanntlich verschieden.

Es wird beschlossen, dass wir uns ein weiteres Taxi nehmen, welches uns zum Roten Fort und dann weiter nach Mathura bringen soll, wo wir die naechste Nacht bleiben wollen. Einige Gespraeche spaeter ist alles klar, ich checke schnell aus, worueber ich erst mal froh bin und wir besichtigen das Fort. Es gehoert zu den bedeutensten in Rajasthan. Hier hat der Erbauer des Taj, nachdem ihn sein Sohn des Thrones enthoben hat, eingesperrt und er konnte das Taj nur noch aus der Ferne sehen. Und tatsaechlich hat man von hier einen maerchenhaften Blick auf das im Morgendunst am Fluss stehende Grabmal. Ich mache auch von hier noch ein paar Bilder aber als ich mein Ministativ anschraube, kommt eine Aufseherin und erklaert, dass Stative nicht gestattet sind. Haehhh?????? Kapier ich nicht, aber fuer weitere Erklaerungen reicht das englisch nicht. Leg ich halt ein Buch unter, also manchmal spinnen sie ja schon ein bisschen..................

Mir geht das alles ein bisschen zu schnell mit den beiden, ich koennte mich hier noch ewig aufhalten. Und so merke ich mal wieder, wie schwierig es ist, alle Meinungen und Vorlieben unter einen Hut zu bringen.
Mit dem Auto geht es ins ca. 80 km entfernte Mathura, wo es etliche Tempel zu besichtigen gibt, darueber berichte ich beim naechsten mal......

Freitag, 9.3. - Montag 12.03.

Am spaeteren Vormittag gehe ich ins Garden Cafe, denn ich will ein weiteres Paket mit nicht mehr benoetigten Sachen nach Hause schicken. Obwohl ich mich mit Souvenirkaeufen echt zurueck halte, kommt halt doch das eine oder andere zusammen und auch bei den Klamotten, die ich von zu Hause mit hatte, ist einiges ueberfluessig geworden.
Ich mache also eine Tasche fertig und uebergebe sie an Sunil. Der ist gleich sehr beflissen und sucht einen passenden Karton, in den alles reinpasst und verpackt es mit viel Gruendlichkeit. Dann geht er damit zum Markt, denn hier in Indien muessen die Pakete in ein weisses Tuch eingenaeht werden. Alles ist eingenaeht, dann kommt sorgfaeltig die Adresse drauf und wird zur Post gebracht. In der Zwischenzeit nutze ich den Computer und dann kommt der andere nette Typ und bietet mir an, das Busticket fuer die Fahrt nach Jaipur zu organisieren. Da sag ich doch nicht nein und sitze da wie eine Maharani und ruecke nur noch die Kohle raus. Dafuer darf sein Bruder das alles auch mit meinem Fahrrad erledigen..............Der Bus soll am Samstag um 10:30 gehen und der Bruder will rechtzeitig da sein um beim Verstauen des Rades zu helfen und dem Busfahrer letzte Instruktionen zu geben. Na was sagt man dazu.
Zurueck im Hotel ist relaxen angesagt. Abends will ich schon mal das Zimmer zahlen, aber obwohl sie hier oft mit Visa Card Akzeptanz werben, wollen sie meistens lieber Bargeld. Da muss ich noch mal zum ATM und frage den von der Rezeption, wo der naechste ist, der auch meine Karte akzeptiert. Er will es mir erst beschreiben, aber dann, kaum, dass ich mich versehe, sitze ich als Beifahrer auf meinem eigenen Gepaecktraeger und wir fahren los. Ich bin ja skeptisch wegen der Zuladung, aber wenn ich dem gesagt haette, dass das nicht funktioniert, der haette mich wohl fuer total spinnert gehalten. Wo die mit ihren Raedern hier das 3 fache transportieren. Obwohl ich ja selbst ein gutes Polster hab, ist es total unbequem und die Strasse ist nicht die allerbeste. Letztlich muessen wir ca. 7 ATM's ansteuern, bis mal einer funktioniert. Entweder wird meine Karte nicht akzeptiert oder er ist kaputt. Ich kann aber nicht mehr sitzen und schicke ihn schliesslich mit dem Rad zurueck und laufe aus der Stadt zurueck. Der hat jedenfalls einen Mordsspass, obwohl er ein bisschen zu klein fuer die Satteleinstellung ist.

Samstag:

Ausgecheckt mit ein bisschen Wehmut und um die Ecke zum Busstand. Nach 10 sec. stehen mindestens 5 Kerle drumherum und diskutieren heftig ueber die Reifen, die Klingel, das Licht und die Gangschaltung. Dann kommt meine Unterstuetzung und schliesslich wird das Rad in den Kofferraum des Busses geladen. Es dauert noch mindestens eine halbe Stunde bis es los geht. Auch Sunil kommt vorbei und fragt. ob ich noch Wasser brauche oder Obst und ist ruehrend bemueht.
Im Bus habe ich  den besten Platz mit viel Beinfreiheit ganz vorne. Neben mir sitzt endlich mal eine Frau und wir koennen uns die Fahrt ueber gut unterhalten. Sie ist Medizinstudentin und faehrt alle 2 Monate fuer ein paar Tage nach Hause, aber heute wird es nachts 2 Uhr, bis sie wieder am College ist.
Obwohl die Fahrt recht komfortabel ist, zieht es sich dann doch ueber 8 Stunden hin, sind ja schliesslich immerhin 350 km ungefaehr. Zu verhungern braucht man hier selbstverstaendlich nicht, nur mit dem Trinken halte ich mich zurueck, da die Zeit, wann der Bus eine "Pinkelpause" macht, nicht bekannt ist. An jedem Stopp in kleinen Staedten kommen hier Verkaeufer direkt ans Busfenster und bieten Snacks und Getraenke an. Meine Nachbarin hat von ihrer Mutter gekochtes Essen und Chapatis dabei und bietet mir an, mit ihr zu essen. Ich probiere es aber nur und es ist sehr gut wie wirklich alles bisher. Obwohl ich fast nur unbekannte Gerichte bestelle hatte ich noch nie einen Reinfall.
Gegen 18:30 bin ich dann endlich an der Endstation und registriere, dass auf meinem Fahrrad im Kofferraum die Eisenleiter liegt, die benutzt wird, um aufs Dach klettern zu koennen. Tja, da muss man mal die Zaehne zusammen beissen. Ob die die ganze Fahrt schon drueber geschrammelt ist, kann ich nicht sagen, auf den ersten Blick sieht aber alles gut aus. Allerdings ist ja die Staubschicht mittlerweile so dick, dass die Kratzer so schnell nicht auf den Lack kommen ;-).
Diesmal ist auch das HOtel schnell gefunden und es ist wunderschoen. Allein schon der Eingang: ein riesengrosses Tor mit Mosaiken und Spiegeln versehen, eine grosse doppelfluegelige Tuer mit gepraegten indischen Motiven aus Metall. Wirklich beeindruckend. Das Personal ist superfreundlich und nachdem ich mein schoenes Zimmer kurz bezogen habe, gehe ich auf die herrliche Dachterrasse und lasse den Tag gemuetlich ausklingen. Ich erreiche Jens noch im Holiday Inn und wir verabreden uns fuer Sonntag mittag in seiner neuen Bleibe, die nicht weit von meinem Hotel entfernt ist.

Sonntag:

Endlich mal wieder herrlich geschlafen. Der praechtig ausgestattete Fruehstuecksraum ist im Keller, von wo es auch auf eine Terrasse geht und hier gibt es auch einen Swimmingpool. Die Auswahl der Gerichte ist gross, aber bei mir ist es ein bisschen wie Perlen vor die Saeue, da ich morgens diese, ganzen bestimmt leckeren herzhaften, Sachen nicht essen kann.
Mit dem Fahrrad gehe ich auf Erkundungstour in die Umgegend und lande schliesslich doch wieder in der Altstadt. Heute vormittag ist es noch erstaunlich ruhig und ich kann sogar mal fuer ein paar Sekunden nach rechts oder links schauen, was es so gibt. Dann ruft es hinter mir Hallo, was ja staendig passiert und ich reagiere ueberhaupt nicht. Kurz drauf ist jemand auf gleicher Hoehe und ich sehe, dass es auch ein Europaeer mit dem Rad ist. Er und seine Frau/Freundin sind aus Serbien. Sie sind 2 Monate unterwegs und haben schon 5600 km in den Beinen. Sie wollen zum Affentempel und da ich nichts vorhabe, schliesse ich mich an. Zunaechst geht es zu einem sichtbaren Tempel auf dem Berg, der eigentliche Affentempel liegt aber dahinter ein Stueck unterhalb. Voellig unvorbereitet habe ich halt die Flipflops an, was fuer solche Wege nicht die beste Wahl ist. Die Steine sind sehr glatt und bergab schiebe ich, da man leicht wegrutschen kann. Schon hier merke ich, in welchem Tempo die beiden alles abgrasen und wir haben keine Zeit, uns ein bisschen ausfuehrlicher zu unterhalten. Ich mache viele Bilder und rel. schnell sind die beiden schon wieder nicht mehr zu sehen. Das ist fuer mich ueberhaupt keine Alternative, einen Urlaub zu verleben. Alles nur im Schnelldurchgang.
Auf der Rueckseite des Berges fuehrt eine Strasse zurueck nach Jaipur, ich vertue mich ein bisschen mit der Richtung und natuerlich ist genau hier mein GPS leer, bzw. die Batterien. Ist aber nicht weiter schlimm, soviele Strassen gibt es hier schliesslich nicht. Aber auch die Sonnencreme hatte ich am Morgen nicht angewendet und so hat sich die Farbe meiner Arme und des Gesichts etwas, sagen wir mal, veraendert. Aber kein Sonnenbrand, es spannt lediglich ein bisschen. Die Haut ist ja jetzt doch schon einiges gewohnt.

Dann fahre ich zum Hotel von Jens und auf der Suche nach einem Platz, um sich gemuetlich zu unterhalten, landen wir auf der Dachterrasse meines Hotels und bleiben dann auch da, um zu essen. Da das Hotel etwas in einem Wohngebiet liegt, sind die Alternativen rundherum nicht so ueppig. Aber das Essen und das Ambiente sind hier auf jeden Fall ausgezeichnet.

Montag

Heute will ich ein weiteres Fort oben auf einem Berg besuchen, um endlich wenigstens mal wieder ein bisschen was mit dem Fahrrad ausserhalb der Staedte zu unternehmen. Einen Teil der Strasse kenne ich schon und dann kommt die Abzweigung und es sind von unten aus wie eine serpentinenreiche Alpenstrasse. Die Steigungen sind aber ueberhaupt nicht schlimm und da ich genug Wasser an Board habe, ist es gut zu schaffen. Oben faehrt man dann quasi eben auf dem Bergkamm bis zum Fort. Unterwegs lachen die Leute regelrecht, die mich ueberholen oder feuern mich an, das scheint schon irgendwie sehr abstrakt zu sein. 

An einem Tempel halte ich kurz an und der Guru schlaeft schoen auf dem Gelaende. Am liebsten wuerde ich ihn ja fotografieren, aber in dem Moment wird er garantiert wach. So aehnlich ist es dann auch und er will noch, dass ich eine Spende hinterlasse, was ich natuerlich laengst getan habe  ;-)

Das Fort ist sehr schoen erhalten und von hier hat man einen fantastischen Panoramablick auf Jaipur und Umgebung. Nach einem Snack im Cafe geht es den steilen Fussweg nach unten, der aber auch fuer mich jedenfalls nur zu schieben ist, weil er sehr steil ist.
Zurueck in der Altstadt lasse ich mich ein bisschen treiben und finde noch ein paar Kinkerlitzchen.

Abs kommt Jens wieder ins Hotel und wir lassen den Tag gemeinsam mit einem leckeren Essen ausklingen. 

Freitag, 9. März 2012

Happy Holi

Es ist ein grosses Ereignis fuer die Inder, dieses Festival zu feiern. Es laeutet den Fruehling ein, hat aber noch einen anderen religioesen HIntergrund. Und auch in den Tagen davor war auf dem Markt die Hoelle los.
Schon beim Fruehstueck ist die aufgeregte und freudig erwartende Stimmung zu spueren. Alle sind gut gelaunt, lachen mehr als sonst und sind sehr emsig dabei, alles vorzubereiten. Der Boss ist ueberall zu sehen und gibt Regieanweisungen.


Gegen 11 ist alles soweit fertig: im Hof stehen Baenke, die Musikanlage ist aufgebaut und die Beutel mit den Farben liegen bereit. Es sind grelle Farbpuder, die aber hier ausschliesslich aus Pflanzen gewonnen werden und somit nicht schaedlich sind. Jeder, der den Hof betritt, bekommt als erstes mal rechts und links im Gesicht eine riesige Portion Farbpuder aufgetragen und wird herzlich begruesst: Happy Holi !!! Es ist wichtig, dass man heute nicht die besten Sachen anhat, logisch. Aus diesem Grund hab ich mir gestern noch ein Hemd gekauft und und ziehe eine meiner Hosen an, die ich habe naehen lassen. Sehr komfortabel und sieht noch nicht mal schlecht aus. .......
Heute ist hier eine Gruppe mit sehr jungen Leuten, die aus veschiedenen Teilen der Welt fuer 3 Wochen durch Rajasthan reisen. Die Maedels sind erst ziemlich schuechtern und versuchen sich, erfolglos, vor dem Farbrausch zu schuetzen. Aber nach ein paar Glaesern Rum werden sie deutlich lockerer und schliesslich gibt es keine Hemmungen mehr. Jeder, der mag, kann sich eine Handvoll Farbpulver nehmen und einen anderen damit "einseifen". Es ist ein grosser Spass und sieht echt irre aus. Auch der Hof sieht mittlerweile aus, als habe sich ein Regenbogen in Pulverform niedergelassen. Getrunken wird ordentlich, aber ich bin vorsichtig, damit nicht schon um 12 der Tag dahin ist. Es gibt eine Menge Musik, es wird getanzt, gepudert und gelacht und alle machen mit. Ein fantastisches Erlebnis.Gegen MIttag kommen dann auch Musiker, die mit indischen Instrumenten, deren Namen ich leider nicht mehr weiss, super Musik spielen. Eine Band nach der anderen taucht auf, die Stimmung ist sehr ausgelassen und dann kommt auch noch Wasser ins Spiel. Ich bleibe Gott sei Dank verschont, aber die Reisegruppe tobt umher, angestachelt vom Tourguide. Man kann sich leicht vorstellen, was das fuer eine Mischung ist mit Farbpuder ueberall und darauf Wasser. so geht das weiter bis nachmittags gegen 4, etliche Pullen Rum wurden vernichtet dann haben wir die Meoglichkeit und die Zeit, uns auszuruhen, waehrend in einem anderen Teil des Gartens die Vorbereitungen fuer den Abend getroffen werden. Grosser Feuerkessel, Musik und Videoleinwand. Dank MP3 Player ist es heute leicht, sich authentische Musik mit nach Hause zu nehmen, ohne etliche CD's kaufen zu muessen.

Hier mal ein paar Impressionen, die allerdings nicht von unserem Fest, sondern aus dem Netz sind. Aber ich finde die Bilder sehr gelungen. Und ganz so grosse Farbmengen gab es  auch nicht..........









Klar, dass es erst mal unter die Dusche geht und es braucht schon mehrere Waschgaenge, bis alles einigermassen draussen ist. Tatsaechlich geht es aber recht gut, nur auf der Stirn und an den Fingernaegeln halten sich bis heute einige pinke Farbreste. Auch mit der Digicam bin ich schwer vorsichtig, aber es bleibt nicht aus, dass die eingepraegten Buchstaben im Gehaeuse irgendwann auch pink leuchten, aber ansonsten bleibt sie heile. Auch die Klamotten lassen sich recht gut auswaschen.


Gegen 8 faengt die Party im Garten an, tolle Atmosphaere, super Stimmung, schoene Musik. So geht das dann bis heute frueh 3 Uhr, jedenfalls fuer mich und ich weiss nicht, wann die letzten ins Bett sind bzw. ob ueberhaupt, denn die Gruppe wollte beizeiten am Morgen los.

Das mit zu erleben, ist ein einmaliges Ereignis und ich kann nur schwer nachvollziehen, wie man daran keinen Spass haben kann. Allerdings empfinde ich es auch als sehr hilfreich, dass ich hier ein paar Leute kenne und nicht voelig 
Draussen ist alles ruhig und die Strassen sind menschenleer, ein sehr seltenes Bild. Auch heute frueh merkt man, dass sich doch noch viele ausruhen muessen..............


Echt superaffengeil !!!!!!!!!!!!!!

Es ist jetzt Freitag 13:45 und ich weiss gar nicht.........irgendwie ist der Kopf doch ein wenig schwer, komisch...........


Die Hotels sind gebucht und gestern abend ruft mich Vikas, my Indian Son aus Ajmer , an und die beiden haben die Idee, fuer 2 Tage nach Agra kommen, um sich mit mir zu treffen. Na das sind doch gute Aussichten und  ich freue mich sehr, sie wieder zu sehen.

Mittwoch, 7. März 2012

Montag, 6.3. - MIttwoch 7.3.

Tja Ihr lieben Leserinnen und Leser, was soll ich erzaehlen.......... Aber ungeachtet der Tatsache, dass ich immer noch hier bin und jetzt locker noch Monate verlaengern koennte muss ich doch leider, leider, leider meine naechste Woche planen und die Hotels reservieren, was ja heutzutage Dank PC kein Problem ist.

Es ist hier ein bisschen wie im Maerchen aus 1001Nacht. Gestern durfte ich in ein anderes Zimmer umziehen, welchen noch 10 mal schoener ist , als das eh schon zauberhafte, welches ich bisher hatte. Ein Upgrade sozusagen. Die meisten bleiben hier nur fuer 1 oder 2 Naechte, aber ich habe jetzt (schon  ;-) ) nach 4 Wochen erkannt, dass es auch wunderbar ist, eine laengere Zeit an einem Ort zu verweilen und es ist halt mehr oder weniger zufaellig Bikaner geworden.
Aber auch hier habe ich jeden Tag neue Erlebnisse, die nichts mit den Sehenwuerdigkeiten zu tun haben, denn die kann man hier leicht an einem Tag oder 2 hinter geniessen.

Vorgestern z.B. hab ich zu lange geschlafen, weil mich diese verd........ Muslimprediger mit ihren fantischen lauten Gesaengen nicht haben zur Ruhe kommen lassen. Das hauseigene Restaurant war zu und zufaellig hatte ich am Tag vorher entdeckt, dass es hier ein Garden Cafe um die Ecke gibt. Also hingefahren und finde dort eine sehr angenehme Atmosphaere vor. Sehr hilfsbereit mit Tipps und Plaenen und nicht aufdringlich, wie ich es sonst oft schon erlebt habe. Kurz bevor ich dort ankomme, registriere ich ein Geraeusch am Fahrrad, kann aber auf den ersten Blick nichts erkennen und stelle es ab. Also ich fruehstuecke und wir unterhalten uns und dann hab ich die Idee, mir einen Kurta Payama zuzulegen. Das ist ein Kombination aus einem langen Hemd mit Seitenschlitzen und kurzem Stehkragen und einer weiten Hose. Er bietet mir an, mich zum Markt zu begleiten, was ich sehr gerne annehme. Wir wollen also los und dann sehe ich woher das Geraeusch kam: mein Reifen ist platt. Eigentlich wollte ich heute zum Rattentempel und es ist mittlerweile wieder fast Mittag. Da bin ja mal froh, dass das hier passiert ist und nicht irgendwo auf der Gasse. ER kennt natuerlich die Moeglichkeiten, das reparieren zu lassen und flitze nur schnell zurueck, um die Luftpumpe zu holen. Wir gehen um die Ecke und 10 min. und 10 Rs (15 Cent ) spaeter ist der Schaden behoben und der Schlauch geflickt. Selbstverstaendlich nicht ohne vorher die Innenseite des Reifens nach dem Verursacher zu untersuchen . Also hab ich meinen ersten Plattfuss in 4 Jahren auch hinter mir. Repariert wurde der Schlauch, ohne das RAd ausbauen zu muessen, was sonst doch kompliziert geworden waere.
Der Typ geht also mit mir zum Markt und ich suche Stoffe aus, die seine Tante dann naehen wird. Es ist wirklich seine Tante ;-).......Wir fahren mit meiner Beute zu ihm nach Hause und dort sind seine Frau, seine beiden Kinder, die Tante und eine Schwester. Ich werde sehr herzlich begruesst, es gibt Tee, wir sitzen auf dem Boden und unterhalten uns. Dann probiere ich eine fertige Kombination wegen der Groesse an und schliesslich wird noch die Laenge bestimmt und am naechsten Abend soll alles fertig sein: 2 Hosen und 2Oberteile. Wir mache etliche Fotos und schliesslich gibt es noch etwas leckeres zu essen, aber ich weigere mich, alleine zu essen und der Hausherr leistet mir Gesellschaft. Ich bewundere die Inder, wie lange die so im Schneidersitz auf der Erde sitzen koennen. Ich muss schon nach 5 min. meine Beine neu sortieren und komme mir sehr ungelenkig vor.
Dann verabschiede ich mich und sehe, wie die Tante, ca. MItte 40 anfaengt. schon den Stoff zu markieren. Sie sitzt in einem winzigen Zimmer auf dem Boden und hat sowas wie Schneiderkreide in der Hand. Mir unbegreiflich, wie das geht, wo ich das halbe Wohnzimmer dafuer braeuchte.

Fuer den Rattentempel ist es jetzt viel zu spaet und ich lege mich auf eine Haengematratze mit schoenem Stoff bezogen in den Schatten des Hotelgartens und hoere Musik und versuche, ein bisschen Schlaf nachzuholen.

Am Dienstag steht definitiv der Besuch des Rattentempels an und nach einem kurzem Besuch im Cafe fahre ich zum Circle, an dem die Busse nach Deshnok halten. Alles ganz easy, der Bus faehrt ca. 45 Min.
Ich bin sehr gespannt und betrete den Tempel. fuer die Inder ist er ein sehr wichtiger religioeser Ort und es gilt als besonderes Zeichen fuer Glueck, \wenn einem eine Ratte ueber die Fuesse laeuft und sozusagen nie mehr ungluecklich werden kann man, wenn man eine der seltenen weissen  Ratten entdeckt. Waehrend ich dies schreibe, sehe ich foermlich einige Gesichter vor mir und deren Schreckensaudruck und ich muss gerade richtig lachen. Wenn ihr erst die Bilder seht.........
Also die erste wartet bereits am Eingang zur Begruessung, o.k. es geht ins Heiligste und hier sieht man grosse Schalen mit MIlch oder sowas und Koernern. Rundherum sitzen die Ratten und laben sich an dem reichhaltig gedeckten Tisch. Tatsaechlich kaufen auch die Inder hier Futter und bringen es in den Tempel./ Ganz bis zum Innersten  duerfen Frauen nicht, aber immerhin kann ich viele Fotos machen. Tatsaechlich wimmelt es hier von Ratten, die allerdings deutlich kleiner sind, als wir die so aus unseren Gegenden oder von Bildern kennen. Obwohl sie so gut ernaehrt werden, sterben sie halt doch auch und bleiben dann in irgndwelchen Rinnen liegen. Wo man hinschaut, nur Ratten und es ist eine Mischung aus Faszination und Schrecken, nicht mal Ekel. Und dann tatsaechlich laeuft mir eine ueber den Fuss. Ich hab eher Angst, dass mir eine das Hosenbein hochkrabbelt oder dass ich versehentlich auf eine trete, was mir wahrscheinlich den Eingang in die Hoelle sofort garantieren wuerde.
Draussen in einer Ecke sehe ich dann tatsaechlich eine der seltenen weissen Ratten, mache auch schnell ein Bild und wuensch mir was.

Also nach soviel guten Zeichen kann ja nun wirklich gar nichts mehr schiefgehen und als ich im Cafe die Bilder mit der weissen Ratte zeige, sind sie sehr beeindruckt, manche haben sie bei 10 Besuchen nicht einmal  gesehen.

Ich will mich um das Busticket nach Jaipur kuemmern aber entgegen der ersten Aussage kann ich das Fahrrad nur mitnehmen in den Bussen, die quasi nachst fahren bzw. ankommen. Darauf habe ich nach diesen erholsamen Tagen ueberhaupt keine Lust und ich fahre nun evtl. mit einem Auto. Aber mein Freund vom Cafe will erst mal versuchen, ob er noch was arrangieren kann, weil er manche Busbetreiber halt persoenlich kennt. Inzwischen steht fest, dass ich definitiv am Samstag von hier abreise und in Bikaner das beruehmte Holifestival erleben werde. Es ist sicher gut, wenn man hier jemanden hat, der sich auskennt, wie das genau funktioniert und mich mit nimmt.

Heute frueh habe ich das Angebot erhalten, dass wir am fruehen Abend einen Ausflug in die Wueste machen, was ich mir ja nicht 2x sagen lasse und mit Begeisterung annehme..........

Nun sind auch die Hotels fuer die kommende Woche gebucht und ich werde am Samstag nach Jaipur reisen,  dort am Dienstag weiter nach Agra und dann von Freitag bis Sonntag frueh in Delhi sein. 

Sonntag, 4. März 2012

Freitag, 2.3. - Sonntag 4.3.2012

Lieber Reinhard, Du siehst, Dein Wunsch ist mir Befehl........

Aus diesem Bikaner komme ich irgendwie nicht richtig weg, es ist einfach sauheiss, um mit dem Rad eine groessere Strecke zu bewaeltigen und bei der ungewissen Unterkunftssituation muss man einfach ein paar km strampeln. Da bin ich halt doch ein Weichei und nehme wahrscheinlich am Mittwoch den Bus nach Jaipur, um mich vielleicht auch nocj mal mit Jens zu treffen.

Eigentlich wollte ich erst noch von hier aus ins Shekawati Gebiet, aber so richtige spannende Sachen gibt es da nicht und nur fuer 2 Naechte und einen Tag ist es halt auch wieder rel. aufwaendig. Also habe ich beschlossen, den o.g. Weg zu waehlen.

Die Tage vergehen mit Muessiggang, was in dieser Oase, die das Hotel bietet, nicht schwer faellt. Der Typ vom ersten Tag, Salim, will sich dauernd mit mir verabreden, ich lass mich auch mal drauf ein, aber so richtig locker laeuft die Unterhaltung auch nicht und es ist ein bisschen langweilig. Gestern abend hab ich mal ein anderes Restaurant ausprobiert, war echt auch wieder eine weitere Erfahrung. Das Essen war in Ordnung, ziemlich scharf, aber wir waren die einzigen und es kam erst mal keiner. Salim wollte nichts essen, hat dann aber doch gut zugelangt und ich haette es auch gar nicht alleine geschafft.
Er ist mit mir zum Jaintempel gelaufen, der sehr sehenswert ist und innen sehr mit Malereien ausgeschmueckt ist. Der Verkehr in den Gassen, eher oft nur Haeuserspalten, ist echt Wahnsinn und ich wundere mich fast ein bisschen, dass ich bisher unbeschadet da raus gekommen bin.
Gestern mittag wollte ich dann auch wieder zurueck ins Hotel und stand wieder an der beruehmten Bahnschranke und haette fast eine Gasvergiftung erlitten und dann noch mitten in der Mittagssonne........mir war regelrecht schlecht und ich musste mich erst mal hinlegen. Gegen 17 uhr geht es dann meistens wieder und ich krabbele wieder an die Luft. Da das Zimmer aber wunderschoen ist, macht mir das nichts aus.

Abends sitzen wir immer in der Bar und es kommen jeden Tag andere Leute und reisen meistens am naechsten Tag wieder ab.

Heute ziehe ich mal los, um mich nach moeglichen Busverbindungen umzuhoeren, der "Schalter" ist gleich um die Ecke und ich erfahre, dass jeden Tag 3 Busse nach Jaipur gehen, die allerdings auch 7 Stunden unterwegs sind. Ich werde den um 1 mittags nehmen und mir ein Hotel reservieren. Am Donnerstag ist dann wohl das beruehmte Holifestival, wo man mit grellsten Farben bepudert wird, die man hier in grossen und kleinen Saecken schon bereit stehen sieht. Da muss ich mir noch irgendwas zulegen, was ich dann wegschmeissen kann. Die Farbe soll sich angeblich gut halten........na das wird ein spass. Das heisst aber auch, dass am Donnerstag keine Busse fahren und so hab ich also noch die letzten 3 Tage, die ich hier verbringe.

Wie ich da so am Ticketschalter bin, sitzt da auch ein Typ, na ja ich sag mal koennte vielleicht mein Alter sein, oder aelter. Er spricht recht gut englisch und mischt sich gleich in meine Buchung ein, so nach dem Motto, ich sollte doch heute schon fahren, keine Ahnung warum.
Er ist total "attraktiv", besonders, wenn er abwechselnd sein tadelloses 3.Gebiss mal oben und unten wieder mit der Zunge in Position bringt. Er lacht andauernd und ist echt lustig, aber dann wird er doch schnell ein bisschen zu zudringlich mit so bestimmten Fragen und ich koennte mich echt wegschmeissen. Er zeigt mir einen Laden, in dem es eine bekannte Suessigkeit aus Bikaner gibt und ich koste sie. Dann schleift er mich zu einem Tempel, alles aber nur ein paar Meter. Die Situation ist so kurios, dass ich nur noch lachen kann. Dann trinken wir noch einen frischgepressten Saft und er kommt zack, zu seinem Anliegen: ob ich ein Doppelbett im Hotel haette und ob das andere Bett noch frei waere. Ich antworte wahrheitsgemaess und liege fast unterm Stuhl, als er anbietet, die Nacht mit mir zu verbringen..........Hallooooooo???????  Dann mache ich ihm klar, dass es da 0,0000000 Chancen gibt und dass ich auch auf so manche Fragen nicht mehr antworte. Da er aber auch immer schallend lacht, ist die Situation einfach nur zu komisch und ueberhaupt nicht bedrohlich, obwohl es sich jetzt vielleicht so anhoert, aber ich schuettele echt nur mit dem Kopf.
Dann mache ich aber auch, dass ich wegkomme.

Bisher habe ich fast ausnahmslos die Wahrheit ueber meinen "Status" erzaehlt und hatte im Prinzip noch nie Probleme. Da muessen sie einfach durch und ich hab auch schon viele Maenner getroffen, die auch keine grosse Lust haben, zu heiraten. Leider trifft man immer nur Maenner, ich wuerde mich auch gerne mal mit Frauen austauschen, aber die sieht man hier nur beim Einkaufen und nie wuerden sie einen ansprechen.Schade.

Da ich hier die Sehenswuerdigkeiten alle besichtigt habe, werde ich nun morgen doch nach Deshnok zum beruehmten Rattentempel fahren. Ist ca. 30 km von hier und wenn ich frueh genug dort bin, ist es vielleicht mit dem Gestank dort noch nicht so schlimm. Ich werde dann berichten. Wollte erst nicht dahin, aber ich hab ja Zeit und dann kann ich wenigstens mitreden. Die meisten fanden es rel. interessant dort, aber sie sagen auch einstimmig, dass man sich nicht allzu lang aufhalten moechte, was ich mir gut vorstellen kann. Aber vielleicht sammele ich ja damit noch ein paar Punkte fuer ein gutes Karma......:-))

Donnerstag, 1. März 2012

Donnerstag

Wie erwartet ist die Nacht sehr kurz. Ich ueberlege wie es mit der Reise weitergehen soll und habe ueberhaupt keine Lust, morgen schon wieder auf Achse zu gehen. Ich rechne ein bisschen die Tage aus, die ich noch Zeit habe und beschliesse, mindestens noch 2 Naechte zu bleiben.

Am Vormittag mache ich mit Rad auf einen Streifzug und schnell faehrt einer mit seinem Moped neben mir her und das uebliche. Ich sage, dass ich nur ein bisschen rumschauen will und er meint, ich solle in die Altstadt mit den schoenen Havelis, den alten Kaufmannshaeusern. Ist genau die andere Richtung und er meint, ich solle ihm folgen. Das Rad lasse ich beim Haus der Familie stehen und wir drehen eine ganz grosse Runde durch die Gassen und tatsaechlich stehen hier wunderschoene Haeuser, die aber unweigerlich dem Verfall preisgegeben sind. Reich verziert im Mogustil oder auch mit bunten Fliesen. Ich mache etliche Fotos und komme auch hier aus dem STaunen nicht mehr raus.

Schliesslich kommen wir an einem Gewuerzmarkt vorbei und ich kaufe wieder eine kleine Portion. Wie das hier duftet, herrlich.
Dann gehen wir zurueck zu seinem Haus und auch hier gibt es wieder einen  Cai. Sein Vater malt Bilder und auch er ist ein "Kuenstler". Dann stellt er mir noch sein Laptop zur Verfuegung und wir pruefen, dass die mailadresse funktioniert.
Eigentlich will ich heute nachmittag zur Kamelfarm, aber durch die Hitze ist mir nicht so ganz wohl und ich fahre zurueck zum hotel und mache ein bisschen Siesta.
Jetzt wollen wir uns nochmal treffen, aber ich werde mich nicht lang aufhalten, denn schliesslich gibts ja im Hotel  auch noch eine "Augenbrotzeit"..............................

Mittwoch

Die Nacht war leider wieder mal nicht so gut. Beim leisesten Hauch der Daemmerung fangen die Muezzine an zu singen, aber fragt nicht wie. Das ist eher ein GEschrei mit sich endlos wiederholenden Tiraden, die sich wie Schimpfkanonen ausmachen. Da die Fenster hier nur Holzklapplaeden haben, koennte ich theoretisch jedes Wort verstehen. Auch eine Menge Kinder singen da mit, es ist schrecklich.

Irgendwann stehe ich auf und gehe zum Fruehstueck. Da mir hier alles wie selbstverstaendlich hingestellt wird, gehe ich davon aus, dass es im Preis inbegriffen ist, ist aber nicht so, aber ist ja wurscht.
Das alte Patriziergebaeude liegt direkt hinter dem Stadpalast und von meinem Zimmer aus habe ich einen sehr schoenen Blick dahin und mache mich auf, ihn zu besichtigen.
Er gehoert zu den schoensten in Rajasthan, sagt mein Reisefuehrer und das kann ich nun, nachdem ich schon einige gesehen habe, bestaetigen. Er ist sehr reich ausgestattet und es gibt wunderschoene Zimmer mit herrlichen Malereien und kostbarem Mobiliar zu bestaunen.
Von ganz oben hat man einen sehr guten Rundumblick und insgesamt ist es angenehm ruhig und nicht von Reisegruppen uebervoelkert.
Am Nachmittag ist fuer Unternehmungen zu heiss und ich setze mich in der Gartenanlage des Hotels in den Schatten und lese. Am Abend auf dem Weg zum Restaurant komme ich durch einen Gang, der wunderschoene   Boegen hat und rot gestrichenen Waende, die mit goldenen Ornamenten bemalt sind. Ich mache gerade ein Bild, da kommt der Besitzer daher und es stellt sich heraus, dass er das Haus von seinem Grossvater uebernommen hat. Ich schwaerme von meinem Zimmer und er zeigt mir noch ein paar andere "Gemaecher" . Echt ein TRaum nach dem anderen kommt hinter den Tueren zum Vorschein und ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus. Er freut sich sichtlich darueber, zumal es seiner Kreativitaet zu verdanken ist, dass dies alles so schoen geworden ist. Ausserdem ist er in meinen Augen der schoenste Mann Rajasthans, wenn nicht Indiens, jedenfalls mit Abstand von denen, die ich bisher gesehen habe. Echt eine Augenweide und dazu sehr nett und verbindlich. Er zeigt mir noch die Bar, die ich nicht entdeckt haette und meint, er freut sich, wenn ich Zeit haette, spaeter vorbei zu kommen.
Das lass ich mir natuerlich nicht 2x sagen und nach dem Essen trinke ich dort mal einen Weisswein. ES kommt noch eine junge Franzoesin dazu und wir unterhalten uns total nett und interessant. Ruckzuck ist es 1:30 und die Nacht wird entsprechend kurz.

Dienstag

Wie verabredet bringt mich am Vormittag ein Tuktuk nach Kimshar und dort geht es mit einem Bus weiter nach Bikaner. Jedenfalls war das so geplant und es war verabredet, dass der Fahrer des Tuktuk sich darum kuemmert, dass ich im richtigen Bus lande. Auf einmal geht es dann ganz schnell, aber ich hoere raus, dass der Bus nur bis Nagaur faehrt und zoegere. Allerdings ist mein Rad schon auf dem Dach, tja, dann muss ich wohl auch mit, der Tickettyp will mir aber auch helfen, dann den richtigen Bus zu finden. O.k.
ES ist wohl ein privater und auch neuer Bus, denn die Bezuege sind noch mit duennen Plastikbezuegen versehen, die allerdings auch nur noch fadenscheinig sind und es ist nur eine Frage von kurzer Zeit, bis der Bus genau wie alle anderen aussieht.
Nach ca. 1 Stunde sind wir da, das Rad wird vom Dach gehievt und schon sitzt einer drauf und dreht eine Runde. Gleich ist er eingefangen und es bleibt keine Zeit fuer Fragen, da ist das Rad im naechsten Tuktuk und es soll zum Busbahnhof gehen. Angeblich gibt es aber keinen Bus nach Bikaner, was ich mir kaum vorstellen kann, aber ich werde auf jeden Fall zum BAhnhof gefahren. Bin echt wieder mal stinkig und fuehle mich komplett verarscht.
Am Bahnhof vor dem Schalter eine Riesenschlange und mein Hals schwillt an. Dann aber macht mich einer drauf aufmerksam, dass ich als Frau wohl ganz nach vorne darf und ich draengle mich schoen vor die Kerle, hahaha. Es ist 13 Uhr  und um 13:30 soll der Zug angeblich gehen. Also noch Zeit genug, auch fuer das RAd im  Parcel Office das Ticket zu buchen. Dann stehe ich aber doch bis ca. 15 Uhr auf dem Bahnsteig, als einzige Auslaenderin und werde wieder mal angestarrt von allen Seiten.
Der Zug ist ziemlich leer und ich setze mich einfach in ein grosses kaum belegtes Abteil, obwohl ich eigentlich in den "Viehwagon" muesste. Aber die Fahrkartenkontrolle faellt aus und ich bleibe unbehelligt.
Vom Rad hab ich nichts mehr gesehen, obwohl ich extra in der Naehe des Ticketschalters geblieben bin. Na hoffen wir mal das Beste.
Der Zug braucht fuer die 100 km ca. 2 h und dann warte ich noch ein bisschen bang ca. 30 min aufs Rad. ES ist mittlerweile 17:30 und ich suche das Hotel, wieder mal fast vergeblich. Komme an eine Bahnschranke, auf der auf beiden Seiten ueber die komplette STrassenbreite die Fahrzeuge stehen und frage mich, was passiert, wenn die jetzt alle losfahren........Viele zwaengen sich aber schon mal unter der Schranke durch. Dann kaum bewegt sie sich einen mm, heisst es: alle Konzentration beisammen und sehen, dass man nicht umgenietet wird. Heiliger Strohsack und dann wieder dauern Hello, whats your name und where are you from und wieder gerate ich in sehr enge Gassen mit Ziegen, spielenden Kindern, Hunden und Maennerhorden. Aber das Hotel ist nicht zu finden. Dann irgendwann treffe ich zufaellig die FRanzosen aus Jodhpur und das Hotel haben sie zufaellig gesehen und es ist ganz in der Naehe.
Hier bekomme ich ein wunderschoenes Zimmer mit Waenden, die mit goldfarbenen Mustern bemalt sind, viele antike Spiegel und Bilder. Das angeschlossene Gartenrestaurant hat ein sehr schoenes Ambiente, aber das ESsen ist mir zu europaeisch und nicht scharf genug. Aber sonst alles topp.

Montag

Nach einer wirklich ausnahmsweise ruhigen Nacht gibts ein kleines Fruehstueck und der Tag vergeht ohne grosse Ereignisse mit viel Muessiggang. Immer wieder kommen Kinder vorbei, schoen getrennt nach Jungen und Maedchen und wollen Fotos machen und interessieren sich fuer das Rad.
Am Nachmittag bin ich im Haus desjenigen eingeladen, der mich auf der Strasse "aufgelesen" hatte. Es gibt Tee wie immer und da der ja auch immer mit Zucker und Milch ist, macht der auf die Dauer auch einen vollen Bauch und ich spuere eigentlich nie ein Hungergefuehl.
Seine 82 jaehrige Mutter mit dicken Silberreifen um die Knoechel sitzt quasi im Schneidersitz auf einem einfachen Gartenstuhl, wahnsinn, wie gelenkig die Omis hier sind. Da sie so ihr ganzes Leben lang sitzen, sind die Baender entsprechend gedehnt. Und dann ruelpst sie auch noch herzhaft, was hier voellig ueblich ist und die Situation wirkt echt kurios.
Am Abend bin ich bei Rajindra zum Essen eingeladen, obwohl ich ueberhaupt keinen Hunger habe. Aber es ist ja auf jeden Fall eine sehr nette Geste. Seine Frau steht um 5.30 auf, um sich erst um das Haus zu kuemmern und dann als Lehrerin in der Schule zu arbeiten, am Abend kommt sie gegen 5 zurueck und kocht das Essen. Waehrend ihr Mann sich mehr oder weniger den ganzen Tag mit Schwaetzchen mit der deutschen Touristin die Zeit vertreibt. Ja, Frau Schwarzer, falls sie das zufaellig lesen: Hier koennen sie noch mal ganz neu anfangen.

Wir verabreden, dass ich am naechsten TAg so gegen 10 fertig sein soll, dann gehts mit dem Bus ueber Nagaur nach Bikaner. 

Mittwoch, 29. Februar 2012

Samstag

Versorgt mit einem Bananapancake und einem recht ordentlichen Kaffee mache ich mich wieder unter den Blicken vieler Zuschauer auf den WEg, nicht ohne Foto's und mit dem Versprechen, das Hotel auf jeden Fall weiter zu empfehlen.
Aus der STadt raus geht es recht unlompliziert, aber statt BErge erwartet mich, wie soll es anders sein, ein strammer GEgenwind. Ich weiss auch nicht, warum ich immer so einen Pakt mit dem Wetterteufel habe: ich mag ja sogar bei uns zu hause im november den nebel und beklage mich auch eher selten uebers wetter........????

Also ich strample drauflos und die km ziehen sich. Das erste Stueck geht es auf einer zunehmend belebten Hauptstrasse und was hier an LKW Verkehr los ist, reicht eigentlich schon. Nach ca. 30 km biegt die Strasse zu dem kleinen Ort Osian ab und hier ist dann soweit: schlagartig STILLE...Nicht zu glauben, ist wohl der erste Moment seit meinem Aufenthalt in Indien der Fall. Kaum jemand unterwegs und die paar, die vorbeikommen, hupen natuerlich und halten auch manchmal an. Einmal eine recht grosse Gruppe von Maennern, immer mehr kommen aus dem eher kleinen Auto raus und machen Zeichen, dass ich stehen bleiben soll. Ich waege ab: wenn ich vorbei fahre, werden sie vielleicht sauer und aergern mich erst recht, also bleibe ich stehen und gehe mal vom positiven GEsichtspunkt aus, ich bin einfach zu exotisch, als dass sie nicht nach Country und Namen usw. fragen muessten. Ist dann auch letztlich so und ich fahre unbeschadet weiter. Die Landschaft besteht aus Sand durchsetzt von duerren Baeumen. Man sieht kleine HOefe mit runden Haeuschen, Ziegenherden und immer mal eine Frau, die grosse Buendel Gruenzeug auf ihrem Kopf transportiert. 
Es scheint, als wuerden die 60 km nie enden, aber dann bin ich endlich in Osian und obwohl es erst 14 uhr ist, recht k.o. Gleich kommt einer angelaufen, der mir ein Zimmer "vermittelt" und fuer eine Nacht ist es o.k. Mangels fliessendem warmen WAsser bekomme ich einen Zinkeimer hingestellt und einen Riesentauchsieder, aber das muss dann doch nicht sein. 
Der Ort ist total winzig und es gibt auch nur 2 TEmpel zu sehen, dafuer werde ich wieder mal umso mehr besichtigt. Bei uns muesste schon ein Ufo auf der Wiese landen, um die Leute so hinterm Ofen vorzulocken, wie das hier mit einer simplen Radfahrerin passiert.
Als ich die Tempel besichtigen will, haengt sich gleich wieder der Typ an meine Fersen und erklaert mir alles sehr genau. Aber ich fuehle mich nicht so doll und muss ihn unbedingt loswerden, zumal ich eh nur die Haelfte verstehe.
In einer Bude esse ich eine Kleinigkeit und sonst gibts nix zu tun und ich liege frueh im Bett. 

Sonntag

Am fruehen Morgen bin ich beizeiten wieder auf dem Rad und es ist noch recht windstill, was ich gehofft hatte. Die Landschaft ist sehr eintoenig, wie solls in der Wueste auch anders sein.
Nach anfaenglich gutem STrassenbelag ist der WEg jetzt durchsetzt mit zerbroeseltem und aufgebrochenen und wieder geflicktem Asphalt und entsprechend langsam gehts voran. Eigentlich wollte ich heute 100 m bis Nagaur fahren, aber ich merke schon, dass das sehr eng wird, allerdings scheint es an der Hauptstr. auch weiter keine Unterkuenfte zu geben. 
Ueberholt mich ein Jeep und bleibt weiter vorne stehen und ein schwarzbaertiger Herr mit Wickehose, Jacket und Turban steigt aus, klar, dass er auf mich wartet. Ich fohlocke schon heimlich mit der Aussicht, mitgenommen zu werden, aber er will mich auf einen Tee einladen, wie ich es verstehe ist sein "Restaurant" ein paar km weiter direkt an der STrasse. Ich sage ihm, dass ich noch viel fahren muss und dass ich ihm nicht versprechen kann anzuhalten.
Fahre und tatsaechlich ein paar km weiter springt er auf mich zu und bittet mich "herein". Es geht in einen sehr grossen sandigen, von einer Mauer umschlossenen HOf und durch ein weiteres Tor, vor dem sich alle die Schuhe ausziehen. Das will ich natuerlich auch machen, aber er will, dass ich so und mit Rad da mitkomme. Ist mir fast ein bisschen unangenehm. HIer ist ein Tempel und ich bekomme einen Tee gereicht. Es ist sauheiss und ich suche dringend einen Schattenplatz. Es ist eine sehr friedliche Atmosphaere und wir versuchen, mit ein bisschen Englisch, eine kleine Unterhaltung. Dann erfahre ich ,dass ich in einem Ashram gelandet bin. Da war ich ja auch noch nicht und so ganz genau weiss ich nicht was das ist, aber es ist wohl vergleichbar mit einem Kloster, in dem u.a. Yoga angeboten wird oder auch zum Tagesablauf dazugehoert.
Sie zeigen mir, dass sie Zimmer haben und f;uehren mich in eins rein und dann bin ich total erschrocken, weil da unter vielen DEcken und dick eingemummelt, eine junge FRau krank im Bett liegt. Ich frage was passiert ist und  sie hat wohl seit 4 Tagen sowas wie eine Grippe, die aber anscheinend nicht viel besser wird. Sie ist total schwach und kann kaum sprechen. Fieber hat sie keines mehr. Sie kommt aus New York und ist schon seit November hier. Dann reden wir ueber Malaria, aber einen Test haben sie noch nicht gemacht. Sie hat wohl FReunde, die auch AErzte sind und steht mit denen in KOntakt. Die Menschen vom Ashram kuemmern sich sehr liebevoll um sie, aber ich bin der Meinung, dass sie in ein Krankenhaus muss. Letztlich kann ich nichts fuer sie tun und das tut mir sehr leid. 
Ich mache mich wieder auf den Weg und vor dem Tor kommt noch ein weiterer Mann dazu, der sehr gut englisch spricht und warum ich nicht wenigstens 1 Nacht bleibe, ich koennte doch morgen mit dem Bus weiter usw. Die Atmosphaere ist hier einfach so wohltuend, dass ich nur 5 min. ueberlege und dann tatsaechlich einen Stopp einlege. Das Zimmer ist sehr klar, wie eine Klosterzelle, aber hell und luftig und sehr sauber und das Bad, welches ausserhalb ist, ist das sauberste, welches ich bis jetzt kennen gelernt habe. Alles blitzblank. Nebenan wurde in 4 Jahren ARbeit ein prachtvolles neues Haus gebaut mit wahnsinnig reich verzierten Saeulen, die alle in Handarbeit entstanden sind. DAs Innere ist, was die Baeder angeht, sehr edel ausgestattet und ich bin sehr beeindruckt. Im ersten Stock wohnt der Guru, der aber gerade nicht da ist. 
Spaeter gehe ich mal "vor die Tuer" und bin quasi gleich die Dorfattraktion. Ich will Duschgel kaufen und mindestens 10 Maenner schauen zu. Mir wird nahezu jede Flasche gezeigt, vom Haaroel biz zur Bodylotion, aber Duschgel gibts tatsaechlich nicht. Macht gar nichts. 
Laufe weiter und komme an der Naehstube vorbei, die Herren sitzen hier an bei uns altmodisch anmutenden Naehmaschinen und buegeln tun sie auf dem Boden. Sie fordern mich ausdruecklich auf, Bilder zu machen und schnell muss ich auch was anprobieren, was wiederum sie ablichten. Aber wie der eine von denen die Kamera bedient, ist ihm anzusehen, dass er das noch nie gemacht hat.. Es ist wirklich sehr amusant. 
In den Ashram kommen dauernd Leute, die natuerlich den Tempel besuchen und dann aber immer auch beim Rad verweilen. Dann stehen sie drumherum, fachsimpeln und trauen sich nicht, es mal im HOf auszuprobieren. DAs machen aber die juengeren umso lieber.
So vergeht ein Tag in wundervoller Stimmung und es wird eine der ruhigsten Naechte mit dem besten Schlaf werden.  Inzwischen habe ich entschieden, hier 2Naechte zu verbringen.

Fortsetzung folgt.............Wann, weiss ich noch nicht, mir tut gerade alles weh vom Schreiben.

Freitag

Am Vorabend aendere ich ein bisschen schweren Herzens meine Plaene und werde Jaiselmer nicht anfahren . Das ist einfach zu weit weg vom Schuss. Mein naechsten ziel soll Bikaner sein, eine kleine STadt am Rande der  Wueste. Wer mich also schon immer mal dahin schicken wollte, dessen Wunsch ist jetzt in ERfuellung gegangen. UNd ich bin sogar freiwillig da......:-)
Aber eins nach dem anderen. Heute hilft mir der sehr nette Angestellte mit einer unglaublichen BEflissenheit bei meinem Handyproblem. Es geht irgendwie nicht aufladen und es nervt. Also fuellen wir einen neuen Antrag aus, bei einem wesentlich populaereren Anbieter . DAzu brauch ich auch ein Foto und zische um 3ECken ins Fotostudio. Geht ganz fix und er retuschiert sogar noch ein paar Leberflecke weg, kostet fuer 8 Bilder ca. 1Euro, tja das sind hier Preise.........
Dann verschwindet der vom HOtel und abs habe ich eine frische gut aufgeladene Sim karte und starte gleich mal einen erfolgreichen Versuch zu den Eltern.
Am Nachmittag besichtige ich einen Palast, der ca 5km ausserhalb liegt. Hier residiert im kleineren, nur 35 Zimmer umfassenden Teil der aktuelle Maharaja, der groessere Teil ist in ein Superluxushotel umgewandelt und es gibt ein sehr interessantes Museum. Alles schwer bewacht, auch Prinz Charles hat hier schon mal sein Haupt gebettet.
Am fruehen Abend versuche ich schon mal ein bisschen Ordnung in meinem Zimmer zu schaffen, denn ich will am MOrgen frueh los. 

Donnerstag, 23. Februar 2012

Donnerstag

Die Nacht war schrecklich, ich bin ja schon einiges gewoehnt, aber das war mit Abstand das Lauteste. Die hupen auch nachts, wenn sie hier durch die Gassen brettern und da die Fenster nicht richtig zum Mauerwerk abgedichtet sind, hoert man alles. Grauenhaft, ich weiss noch gar nicht, wie ich nach solchen 3 Naechten auf Tour gehen soll.
Schliesslich stopfe ich mir Klopapier ins Ohr. Jedes Jahr habe ich immer die Stoepsel dabei gehabt, nur dieses Jahr nicht und hier sind leider nur so harte Plastikteile zu bekommen, die das Ohr eher verletzen, als dass sie was abdichten. Ohjemineeeeee. Mir graut schon vor heute nacht.

Nach dem Fruehstueck auf der Dachterrasse will ich heute das maechtige Fort besichtigen. Die sehr netten Menschen im Hotel zeigen mir, dass es einen Fussweg hoch gibt und ich mache mich auf die Socken. Jetzt so gegen 10 ist es noch nicht ganz so heiss und der Weg ist zwar steil, aber nicht lang. Von hier hat man einen ganz   fantastischen Blick ins Umland.
Auch das Fort ist riesig und wunderbar zum Anschauen. Mit Hilfe eines hervorragenden Audioguides bekomme ich viele sehr interessante Informationen und lasse mir auch ausgiebig Zeit.
Gegen mittag laufe ich von da noch zu einem Grabmal, dass von meiner Dachterrasse aussieht, wie ein kleiner Palast. Es ist ganz aus weissen Marmor gebaut.
Die Sonne sticht jetzt ganz ordentlich und ich muss dauernd fuer Wassernachschub sorgen, was aber kein Problem ist. Am fruehen Nachmittag mache ich mich wieder auf den Weg runter in die Stadt und komme direkt beim Hotel wieder raus. Ich gerate wieder in GAssen, wo ich denke, hier muss es vor 100 Jahren schon genau so ausgesehen haben.

Ich erfahre, dass heute abend mein restliches Gepaeck aus Ajmer mit dem Bus kommt und der sehr hilfsbereite Manager oder wie sich der nennt, holt die Tasche dann vom Bahnhof ab. Super. Eigentlich hatte ich ja vor, noch mal nach Ajmer zu fahren, aber das wuerde ziemlich kompliziert werden und von da nach Jaiselmer zu kommen ist deutlich beschwerlicher, als von hier aus.
Nun muss ich noch die Strecke checken und will eigentlich den Highway fahren, mal hoeren, wie es mit Unterkuenften aussieht. Eigentlich wollte ich die 180 km in 2 Tagen erledigt haben.
Der nette vom ersten Hotel meinte, da waere nichts weiter unterwegs, aber ich habe noch eine andere Quelle angezapft und ansonsten plane ich die Route etwas um und dann werden es halt 3 Tage.

Am Nachmittag gehe ich zum Markt und esse endlich mal wieder richtig am Strassenstand und es ist in beiden Buden sehr gut. Die eine ist ein richtiger Imbiss und "gepflegt" und hier bekomme ich das beste Lassi bisher in Indien.  Das Frauenabteil ist abgeteilt und ich darf bei den Maennern sitzen, wahrscheinlich sieht man mir an, dass ich damit klarkomme. Ich verspreche auch, morgen wieder zu kommen. Ich kann mir noch immer nicht merken, wie das alles heisst, aber ich esse viele verschiedene Sachen und bisher war alles aeusserst lecker.

Leider funktioniert mein indisches Handy auch nicht mehr und ich weiss nicht, woran es liegt. Am Nachladen der Simkarte kann es nicht liegen, sonst koennte ich ja wenigstens Anrufe empfangen, aber so ohne ist auch nicht so dolle. Gott sei Dank sind sie hier wirklich sehr hilfsbereit und die Telefonate scheinen auch nicht viel zu kosten. M
Meine Indian Sons sind sehr enttaeuscht, dass wir uns nicht mehr treffen, aber ich verspreche, dass ich im naechsten Jahr wieder komme.

Und jetzt zitiere ich noch einen aus dem Radforum: Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

MIttwoch

Nach dem Fruehstueck ziehe ich ins andere Hotel, ist zwar nur um die Ecke, aber das Zimmer ist noch nicht fertig und dann ist es doch wieder fast Mittag. Ich gehe los zum grossen Markt und hier gibt es auch einen ganz tollen Gewuerzmarkt. Man koennte sich hier ordentlich die Taschen vollpacken und ich komme an einem Stand vorbei, wo mir der Boss alles super erklaert und ich darf in alle moeglichen Glaeser schnuppern. Schliesslich kaufe ich nur eine kleine Portion Curry und Safran, eine kleine Dose. Macht viel Spass hier und duftet wunderbar.
Auch durch alle anderen Gassen schlendere ich und staune, was es hier nicht alles gibt. Sogar ein paar zerfledderte Regenschirme haengen an einer Bude und es macht den Anschein, als koennte man die hier noch irgendwie reparieren lassen. Schade, dass ich hier keine bilder hochladen kann, aber das dauert alles zu lange. Gibts dann beim Diavortrag.
Unterwegs ich esse wieder einen Samosa, der ist aber ordentlich scharf, aber das macht nichts. Ansonsten ist die Schaerfe hier immer genau richtig, nicht zu scharf und doch immer so, dass ich das Gefuehl habe, es tut meinem Bauch gut und bisher ist ja auch alles glatt gegangen.
Am fruehen Abend gehe ich mal ins Intenet, um die Strecke fuer die naechste Tour zu checken. Ich will am Samstag von hier nach Jaiselmer in die Wuestenstadt fahren, soll sehr schoen dort sein und die STrecke ist sicher gut machbar. Von da solls dann nach Bikaner gehen, wahrscheinlich ueber noch mal Jaipur dann nach Agra und dann zurueck nach Delhi.

Also keine grossen Ereignisse heute, aber ist ja schliesslich Urlaub.............

Mittwoch, 22. Februar 2012

Dienstag

um 5:30 klingelt der Wecker und vor lauter Angst zu verschlafen, ist die Nacht entsprechend unruhig. Schnell bin ich reisefertig und mache mich durch finstere Gassen auf den WEg zum Busbahnhof.
Dort angekommen, sehe ich ploetzlich auf meinem Ticket, dass das Datum auf den morgigen Tag ausgestellt ist und mir bleibt kurz das Herz stehen. Dann aendere ich einfach den sowieso handschriftlich erstellten Part.
Endlich kommt der Bus, ich hatte noch kein Fruestueck und versorge mich mit einer Packung Kraecker, welches das einzig essbare bis zum Abend bleiben soll, was ich aber noch nicht weiss. Nicht dass es mir schadet.......
Pedalen schraub ich schon mal ab und den Lenker stelle ich quer. 
Obwohl das Rad mit auf dem Ticket steht, gibt es mal wieder Probleme. Ich diskutiere hin und her und schlage vor, es einfach aufs Dach zu tun. Machen sie dann schliesslich auch, aber sie wollen nochmal 300 Rs fuers Rad. Ich erklaere, dass ich bereits fuer das Rad bezahlt haette und wir fischen das Ticket wieder hervor, welches bereits abgerissen wurde. Dann tel. er mit seinem Chef, nehme ich an und reicht mir den Hoerer. Dem erklaere ich dann dasselbe und endlich ist alles geritzt. Na bitte, hab ich doch gleich gesagt. Aber auf mich hoert ja keiner ;-)

Im Bus sitzen wir mit 4 Leuten ganz hinten, also quasi auf der Hinterachse. HIer in Indien gibt es massenweise solche kurzen Schwellen in den Orten, was aber nicht unbedingt heisst, dass deswegen das Tempo reduziert wird. Schon bevor wir aus der Stadt draussen sind, huepfen wir ein paar mal mindestens 20 cm hoch und die Gefahr, eine Gehirnerschuetterung zu erleiden, steigt deutlich.
Der Weg fuehrt  ueber das Aravalli Gebirge und es ist tatsaechlich nur ein Weg mit einem Teerstreifen in der Mitte, etwa so breit wie unsere Fahrradwege.. Ausserdem scheint dies eine wichtige Verbindungsstrasse zu sein, was man an den zahlreichen LKW's erkennen kann. Wir bleiben immer nur dann mal kurz stehen, wenn mit mmArbeit aneinander vorbei gepasst werden muss. Das ist dann so knapp, dass man sich muehelos die Hand reichen koennte. Pausenlos werden wir von unten bis oben durchgeschuettelt und das zerrt ganz schoen an den Nerven. Von der Massage merke ich nichts mehr. Aber vielleicht waere es ohne noch schlimmer. Diese Strecke haette ich mal abgesehen von den Steigungen nicht fahren wollen, der Verkehr ist hier richtig gefaehrlich. Ich kann nach vorne fast nichts sehen, aber immer wenn ich mal was sehe, kommt mit voller Fahrt auf gleicher "Spur" ein LKW entgegen. Dann steht eine Kuh mitten auf der STrasse und ich sehe sie diesmal echt ueber den Haufen gefahren, da der Bus kein bisschen Tempo rausnimmt und auch die Kuh nicht den Eindruck macht, dass sie schnell von der Strasse verschwindet. Aber es hat geklappt, oh Wunder.

Hinzu kommt, dass unsere Bank sich wohl schon vor Jahren vom Unterbau geloest hat, sodass wir des Oefteren nach hinten zurueckrutschen muessen. Es ist wirklich sehr strapazioes und kommt auf die Liste der 3 schlimmsten Transporte, die ich bisher im Urlaub erlebt habe.
Nach schon 7 Stunden sind wir tatsaechlich die ca. 280 km gefahren bzw. geschuettelt. Auf diesen Strecken traue ich mich ja kaum zu trinken, weil ich nie weiss, wann die mal anhalten fuers Klo. Aber da wir uns der Wueste naehern, schlucken wir entsprechend Staub oder Sand oder beides und haben das Gefuehl, mit einer dicken Staubschicht bedeckt zu sein, sogar die Augen werden schon trocken.
Wir werden an irgendeinem Strassenrand in Jodhpur abgeladen und ich muss ganz dringend. Erst schraube ich mal die Pedalen wieder an und richte mein Rad her, die Taschen sehen aus, als seien sie statt im Kofferraum am Seil hinterher geschleift worden. Gluecklicherweise stehe ich genau vor einem Reisebuero und frage dort, ob ich mal die Toilette benutzen darf, was mir auch sehr bereitwillig gestattet wird.
Dann steuere ich ein vornehmes Hotel an, aber : sorry, fully booked. Na ja, ich wuerde das auch sagen, wenn so ein Dreckspatz da steht. Ich will das naechste anfahren und visiere es per GPS an, aber da ich Fahrrad angewaehlt habe, muesste ich jetzt ueber die Gleise per Bruecke, aber da ist natuerlich mit Gepaeck kein Gedanke dran, also wieder neu einstellen auf "Auto" . Dann verlaesst mich aber das Teil und ich weiss nicht mehr wo ich bin. Mit meinem Nerven ziemlich am Ende, es ist auch sehr heiss und mittlerweile 4 uhr, kreise ich durch wieder einmal winzige Gassen und sehe nirgends auch nur einen lateinischen Buchstaben.
Schliesslich hilft mir ein netter gut englichsprechender Typ weiter und dann endlich finde ich das andere Hotel. Hier kann ich ein wahrhaft fuerstliches Zimmer bekommen, aber leider nur fuer eine Nacht. Ich nehme es aber trotzdem. Aber mit den Taschen kann ich unmoeglich ins Zimmer, also frage ich, ob ich die mal mit dem Gartenschlauch abspritzen kann. Nein, das geht leider nicht, ein Boy holt mir einen Tropfen Wasser im Eimer und einen Lappen und dann putzen wir wenigstens den groebsten Staub runter.
Jetzt erst mal ausgiebig geduscht, aber das Wasser wird nicht richtig warm. Als ich spaeter frage, ob ich irgendwas  druecken muss, erklaert man es mir.
Jetzt muss ich noch ein Zimmer fuer morgen finden und die geben mir eine Empfehlung fuer ein Hotel um die Ecke und hier habe ich Glueck und kann ein sehr schoenes Zimmer fuer den Rest meines Aufenthaltes bekommen.
Dann gehe ich auf die Dachterasse meines Hotels und habe einen traumhaften Ausblick auf das maechtige Fort. Alles Strapazen sind schon wieder fast vergessen und ich geniesse den Abend.
Da es wie bereits erwaehnt in Indien nie ruhig ist, kommt dann noch eine abendliche "Unterhaltung" : aus Richtung des Forts oder irgendwo vom Berg ruft sowas wie ein Prediger mindestens 1 stunde eine leidenschaftliche Predigt ins Tal. Zumindest hoert es sich so an. Das waere so in etwa vergleichbar, als wenn ein Vincentiner vom Frauenberg was predigt und man hoert es in der Friedrichstrasse. Ich muss echt lachen, was es hier so alles gibt.

Montag

Heute fuehle ich mich deutlich besser und als erstes gehe ich in die Altstadt, um Geld abzuheben. Das gelingt erst am 3. ATM und auch dort gibt es nur 4000 Rs, ca. 60 Euro. Man kann damit zwar ein paar Tage gut auskommen, aber es ist immer ein bloedes Gefuehl, nicht genug Geld zu haben.
Hier im Sueden von Rajasthan ist bereits hochsommerlich heiss und auch abends kann man ohne Jacke schon gut draussen sitzen, was ich ja sehr liebe.
Ich geniesse einen richtigen Faulenzerurlaubstag und vor lauter Muessiggang findet man dann auch was fuers Handgelenk und fuer die Ohren, Gepaeck hin oder her, das wird schon irgendwie werden.
Spaeter goenne ich mir gegenueber des Hotels eine ayurvedische Massage, die eine zierliche Frau, aber mit echt Power sehr gut macht.
Heute wird auch mein braves RAdl mal wieder bewegt und ich gondele ein bisschen in der Gegend rum.
Hier ist Shiva FEstival, wenn ich das richtig verstanden habe, hat ER GEburtstag. Ich sehe keine Prozessionen oder sonstirgendwas, dafuer wird die Stadt mit ohrenbetaeubender Musik beschallt. Das ist echt der Wahnsinn und waere in Deutschland voellig undenkbar. Wenn die Musik ja wenigstens noch aus 1 Melodie bestehen wuerde, aber hier oben hoert man bestimmt 5 verschiedene Anlagen. Fuer Laermempfindliche ist Indien auf jeden Fall nichts. Aber ich bleibe voellig gelassen, auch wenn manchmal so eine softe Jazzmusik auch gut hierher passen wuerde.
Es ist ja hier eh nie ruhig, aber das uebertrifft alles . Auch die Stadt ist heute mit vielen Lichterketten mehr illuminiert als sonst, was ich von der schoenen Dachterasse sehr gut sehen kann.

Montag, 20. Februar 2012

Sonntag

Nicht nur fuer den Strassenverkehr braucht man hier Nerven wie Drahtseile sondern auch fuer die indische Buerokratie:
Ich stehe beizeiten auf und fahre zum Bahnhof. Parcel Office: mein Fahrrad steht da, das ist schon mal gut. Bis mal jemand kommt, vergeht einige Zeit. Dann werden Buecher gewaelzt, es wird telefoniert und ich denke, wo ist das Problem, mir einfach anhand des Scheines, den ich habe, mein Fahrrad auszuhaendigen?????? Jajaaaaa, soooooo einfach geht das ja schon mal gar nicht. Also weiter Buecher waelzen, suchen, wer weiss was, wieder tel. und ab und zu hoere ich das Wort Cycle heraus. Es steht 2 Meter neben mir und langsam werde ich fuchtig. Dann stellt sich doch tatsaechlich heraus, dass ich noch mal 320 Rs bezahlen soll, als Miete fuer den Platz, den es hier einnimmt. Ich glaub ich hoer nicht richtig und mache richtig Rabatz. Dass die Deppen von Ajmer das schon vorgestern hierher geschickt haben ohne dass ich das so wollte, kapieren die mit ihren paar Brocken natuerlich nicht. Mannmannmann, das gibts doch wohl nicht. Aber alles fluchen hilft nichts und ich ruecke die Moneten raus. Was muss man sich am fruehen Morgen schon aufregen. Es geht ja letztlich nicht um die paar Huller, aber bis die das mal fertig hatten und die Verstaendigung geklappt hat......................

Udaipur ist wie viele andere auch eine Stadt mit wahnsinnig vielen Gassen und es ist immer rel. schwer, sich zu orientieren. Mit Hilfe meines GPS klappt es aber einigermassen und ich trinke erst mal Kaffee, der mit der Bezeichnung Spuelwasser schon ein Upgrae haette. Irgendwie hab ich heute einen Tiefpunkt: es ist hier sehr touristisch und die ewig gleichen Schal- und Schmuckgeschaefte koennen mich auch nicht ueberzeugen. Hab ich alles schon gesehen.

An den Gaths (das sind die Sufen, die zum Wasser fuehren) waschen die Frauen ihre Waesche und das Ausschlagen hoert man von weitem.
Es zieht mal wieder ein Hochzeitszug durch die Strassen mit dem Braeutigam auf dem Pferd. Der schaut aber gar nicht begeistert, sondern eher so, als wuerde er zum Schaffott gefuehrt.
Das mit den Kuehen ist hier echt so, wie man das schon im Fernsehen gesehen hat. Die laufen hier ueber die STrasse und waehrend man als Fussgaenger in Flipflops leicht riskiert, dass man schnell mal 2 Schuhnummern kleiner werden kann, beruehren die Fahrzeuge die Kuehe keinen mm. Die haben hier echt Narrenfreiheit, einen Touristenbonus gibt es dagegen nicht. Es ist undenkbar am Strassenrand zu laufen und vielleicht mal nach irgendwas Ausschau zu halten: entweder kommt einem ein Fahrzeug entgegen oder aus der Seitengasse raus, oder man tritt in ein Loch oder beides zusammen. Man darf die Augen wirklich nur fuer den zu gehenden Weg/ STrecke benutzen und auch da muss man noch hoellisch aufpassen.

Ich besichtige den sehr grossen, sehr schoenen Stadtpalast, der z.T. noch vom Maharaja bewohnt wird. Leider bekomme ich ihn nicht zu Gesicht :-)
Im nicht bewohnten Teil ist ein Museum untergebracht, und es sind viele praechtig ausgeschmueckte Innenhoefe  zu sehen. Auch auf den See mit dem beruehmten Hotel hat man hier eine gute Sicht.
Es ist hier im Sueden Rajasthans schon sehr hochsommerlich und langsam machen sich Kopfschmerzen bemerkbar. Ich besichtige noch den Jagdish Tempel und habe wieder mal einen Kerl am Hals. Er erklaert alles sehr ausfuehrlich, aber in der Hitze bekomme ich nur die Haelfte mit. Dann klar: ein Shop. Der ist aber wirklich gegenueber und dort gibt es sehr beeindruckende Miniaturgemaelde. Auch hier wird alles erklaert, aber ich fuehle mich richtig sch.... und sage deutlich, dass ich nichts kaufen werde.

Gehe zurueck zum Hotel und will oben auf der Dachterasse ein bisschen ausspannen. Nehme meinen ebook reader mit hoch und mache es mir gemuetlich. Die Typen von hier haengen so rum, dabei gaebe es doch bei naeherem Hinsehen einiges zu tun   :-). Dann dreht der seine quadratmetergrossen Boxen auf und spielt eine unausstehliche popmusik. Es ist ja eh hier nirgendswo ruhig, aber der STrassenlaerm haelt sich hier oben doch in Grenzen. Aber so.......also dann vielen Dank. Von sowas gehen die Kopfweh jedenfalls schon mal nicht weg.
Ich verziehe mich in mein Zimmer und nehme eine Paracetamol. Spaeter stehe ich doch noch mal auf, um was essen zu gehen und nach einigen vergeblichen Bemuehungen (das eine ist voll, beim anderen ist kein Mensch und ich werde auch nicht bedient, beim dritten ist es ungemuetlich) finde ich direkt neben dem Hotel auf einer Dachterasse einen schoenen Platz und der Tag geht besser zu Ende, als er begonnen hat. 

Sonntag, 19. Februar 2012

Samstag

Heute gibts nicht allzuviel zu tun, aber trotzdem ist alles nicht einfach: als erstes beschliesse ich hier mal ein kleines paeckchen nach Hause zu schicken, damit ich den kram nicht dauernd mit mir rumschleppen muss. Frage die netten Menschen im Hotel nach einem Karton, das ist schon mal das erste Problem. Hier im Land mit soviel Abfaellen und Muell ist es fast unmoeglich, einen Karton in der passenden Groesse aufzutreiben. Aber schliesslich wird einer leergeraeumt und was geht, packe ich rein. Der muss natuerlich noch eingepackt werden und ein Boy holt mir aus einer Bude einen Bogen Packpapier. Adresse drauf und Geld abgeben, ein weiterer faehrt es zur Post. Dann ein Telefonat, das Geld reicht nicht, er legt es aus und ich gebe es der netten Dame. DAnn kommt er zurueck und meint, das muss noch irgendwie eine Huelle bekommen, mittlerweile ist das halbe Hotelpersonal auf den Beinen und mein Freund von der Bar will sich kuemmern.

Dann will ich die REchnung bezahlen, aber die Kreditkarte geht nicht, also zum Automat und Geld abheben. Gott sei Dank ist Vikas gerade da und nimmt mich mit, zuruecklaufen muss ich dann halt. Soweit alles klar.

Spaeter fahre ich zum Bahnhof und gehe zum Gleis und dort gleich zum Sperrgepaeck, um zu ueberwachen, dass mein Fahrrad mitkommt. Es ist noch frueh und so mach ich mir noch keine Gedanken, als es dann aber eine halbe Stunde vor planmaessiger Abfahrt immer noch nirgends zu sehen ist, gehe ich ueber die Gleise zum Parcel Office und sehe es auch in der halle nicht mehr stehen. Kommt gleich einer angelaufen und teilt mir mit, dass es schon gestern mit dem Zug nach Udaipur ging, klasse. Ist ja auch super, wenn man fast kein englisch spricht und die Touris nicht versteht. Na dann hoffen wir mal das Beste.

Auf dem Bahnsteig sind Massen von Menschen. Der Zug hat Verspaetung und als er endlich einfaehrt, stuerzen sich hunderte Menschen auf die Eingaenge der Wagons ungeachtet, ob jemand aussteigt. Der Zug macht auch so schon einen ueberfuellten Eindruck und ich bin schoen froh, dass ich erste Klasse gebucht hab. Kostet aber auch ein Schweinegeld (6 Euro). Hat aber auch nichts mit unserer ersten oder zweiten Klasse zu tun. Die Fahrt ist soweit angenehm und es wird fast 22:30 bis ich in Udaipur ankomme. DAs Parcel Office ist schon zu, ein wunderbarer TAg geht zu Ende..........
Ich nehme mir ein Tuktuk und lasse mich zum Hotel bringen. Das Zimmer ist nicht so schoen, wie im Internet gezeigt, aber soweit o.k. Dann noch ein grosses Bier auf der Dachterrasse und in die Heia.

Freitag, 17. Februar 2012

Freitag

Heute muss ich endlich mal das Ticket buchen und muss leider wieder zum Bahnhof. Ich bin dermassen gepraegt von dem Erlebnis, dass man mir meine Befuerchtungen wahrscheinlich auf die Stirn geschrieben ansieht. Fahrrad anschliessen und schon stehen 10 Maenner drumrum und schauen alles genau an, besonders die Klingel und die Lampen machen einen besonderen Eindruck.
Im Bahnhof geht dann alles soweit problemlos, es kommt mir auch keiner zu nahe und ich muss das Fahrrad wieder ueber den Gepaeckschalter buchen. Dass ich aber z.B. die Formalitaeten erledige und bringe es dann morgen vormittag vorbei, das geht natuerlich nicht. Also muss ich jetzt schon da lassen.
Um 12 bin ich zum MIttagessen bei Virindra eingeladen und Vikas holt mich mit dem Moped ein Stueck vom Hotel weg, ab. Bei ihm zu Hause hat auch seine Mutter lecker gekocht und ich kann das ganze Haus besichtigen. Das Essen ist wieder einmal sehr koestlich und ich bin sehr begeistert.

Am Nachmittag will ich eigentlich mal durch die Gassen schlendern, aber Vikas begleitet mich und faehrt mit dem Moped da durch, ist ja echt sehr lieb gemeint, aber so langsam wird es fast ein bisschen stressig, weil ich das Gefuehl habe, ich muss mich immer ein bisschen beeilen.
Schliesslich ueberredet er mich noch, dass ich mir ein Suit kaufe, das ist eine Hose mit einer langen Kurta drueber und passendem Schal. Ich finde auch was und wenn ich noch lange schwarze Haare haette, ginge ich als Inderin durch, na gut, die Hautfarbe muesste noch ein bisschen getoent werden.;-)

Jetzt bin ich wieder im Hotel und werde von den Angestellten fuer meine Auswahl der Kleider gelobt, aber ich fuerchte, ich muss doch mal ein Paket nach Hause schicken, das ist auf jeden Fall billiger, als Uebergepaeck zu bezahlen.

Morgen gehts mit dem Zug nach Udaipur, von da nach Jodpur und dann noch mal fuer eine Nacht hier nach Ajmer, ich lasse auch einen Teil des Gepaecks hier. Dann will ich in den Norden Richtung Wueste.

Donnerstag

Im Zimmer trinke ich einen Kaffee, den ich mittels Wasserkocher, die hier oft zur Ausstattung gehoeren, und Nescafe zubereite. Ich bin ja zum Fruehstueck verabredet. Virendra holt mich puenktlich mit seinem Moped ab und wir fahren Richtung "Innenstadt", es ist der helle Wahnsinn, durch was fuer Gassen wir hier fahren. Da denkt man, es passt ueberhaupt nur ein Fussgaenger durch, aber es passen ploetzlich noch Mopeds, Schweine, Ziegen nebeneinander und aneinander vorbei, es ist echt total irre und ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus.
Als erstes steuern wir den Dargarh an, eine sehr beruehmte muslimische Pilgerstaette: zunaechst lassen wir Schuhe und Socken ausserhalb bei einem Mann, der alles zusammenbindet und mit einer Blechnummer versieht. Meine Kamera muss ich auch hier lassen, da ist mir ja schon ein bisschen mulmig. Dann geht es in einen grossen HOf mit ueberdachten Plaetzen und in der Mitte befindet sich das Heiligste: es ist ein Grabmal eines beruehmten muslimischen Predigers oder so. Zunaechst steuern wir eine Gruppe von ca. 5 Maennern unterschiedlichsten Alters an und dort wird dann noch meine Tasche eingeschlossen. Da ich ja nix verstehe, interpretiere ich das so, dass man sich hier quasi den "Fuehrer" mietet, der einen durch diese Zeremonie steuert.
Meine beiden Indiansons kaufen 3 Korbteller unterschiedlicher Groesse, die voller Blueten sind. Den kleinsten bekomme ich auf meinen mittlerweile verschleierten Kopf, der groesste ist mit einer gruenen reich bestickten Decke belegt. Wir bewegen uns nun auf das Innerste zu und ich muss mich ganz schoen bemuehen, dass, ich bei dem Geschubse nicht die Blumen schon vorher verliere. Vikas bedeutet mir, ihm auf den Fersen zu bleiben. Dann wird es immer enger und ich sehe nur noch Menschen vor mir. Ploetzlich bleiben wir stehen und wir geben die Teller ab, jeder bekommt dann von unserem jungen "Ersatzpriester" dauernd die Blueten in die Haende und wir werfen sie auf das Grabmahl. Als alles aufgebraucht ist, wirft er die gruene Decke ueber uns und spricht einen Segen, jedenfalls denke ich, dass es so ist. Dann ist alles vorbei und im groessten Gedraenge geht es wieder nach draussen. Dort setzen wir uns wieder hin und Vikas bekommt einen pinkfarbenen Schal um die Stirn gebunden, ich bekomme ein gemustertes oranges Tuch auf den Kopf und wir alle bekommen eine orangegelb gemusterte Schnur wie eine Kette um den Hals und Vikas erklaert mir, dass das etwas sehr wertvolles ist und alles Boese von einem nimmt.Es fuehlt sich sehr spritituell an und ich bin echt total beeindruckt. Ich koennte hier den ganzen Tag sitzen und nur schauen und Bilder koennte man hier machen, die gaeben einen tollen Bildband ab. Es muss so in etwa auch im Orient sein.

Wir fahren zu Vikas nach Hause, wo seine Mutter ein typisches indisches Fruehstueck bereitet hat. Ich kann mir die Namen nie merken, aber es sind fritierte Teigteile in einer Sosse und auch das schmeckt wieder einmal ganz hervorragend. Ich fuehle mich sehr geehrt und wir machen selbstverstaendlich einige Fotos.

Wir steigen um ins Auto und fahren ueber den steilen Schlangenpass nach Pushkar, einem hinduistischen Pilgerort, in dem sich auch so manche spirituelle Aussteiger versuchen, und man kann manchmal sehen, wie lange sie wohl schon hier sind. Es ist hier sehr viel touristischer, aber trotzdem toll. Es gibt hier Shop an Shop und ich koennte mir hier leicht die Taschen vollpacken, soviel schoenes gibt es zu kaufen. Kuehe laufen auf den Strassen rum, Schweine ebenso und an einer Ecke kann man Buendel mit Gruenzeug kaufen, mit dem die Kuehe dann gefuettert werden. Es ist wirklich unglaublich, wie die hier ueberleben, mit dem was sie zu fressen finden und wie sie so auf der Strasse rumliegen.
Wir machen einen ausgiebigen Bummel und das eine oder andere Teil wandert in meine Tasche.
Auf dem Rueckweg bestellen wir am See in einem bekannten Lokal einiges zum Essen, welches wir dann mitnehmen wollen, um es "auf dem Land" zu essen. Hier hat man nochmal einen schoenen Blick auf den See mit seinen Gats (Stufen), die aber heute fast leer sind und erst zur Pushka Meela wieder voller Menschen sein werden.

Dann geht es zum Feld, welches Vikas gehoert, hier steht ein winziges Haeuschen und eine Familie kuemmert sich um alles. Am Baum steht ein Ochse angebunden, ein Maedchen kuemmert sich um die Ziegen und es gibt auch einen jungen Schaeferhund.
Wir packen das Essen aus, es gibt ein Bier dazu und ich kann es nur immer wieder sagen, es schmeckt wunderbar. Bisher habe ich auch noch keinerlei Nebenwirkungen, alles bekommt und schmeckt mir sehr gut. Es ist immer genau die richtige Schaerfe und bisher ausschliesslich vegetarisch.

Auf dem Rueckweg besichtigen wir einen weiteren Tempel, wo wir einen gelben Kreidepunkt auf die Stirn bekommen.

Es war ein wirklich beeindruckender Tag und zum Abschluss gehe ich wie jeden Abend in die Bar und schlabbere ein Bierchen.

Donnerstag, 16. Februar 2012

Mittwoch

Also dann bin so gegen 8:30 wieder auf der STrasse und denke noch so, die gut 40 km nach Ajmer hast Du ja flott hinter dir. Denkste Puppe, es rollt zwar aehnlich gut wie gestern ,aber es kommen immer mehr Baustellen, weil der Highway hier anscheinend noch weiter ausgebaut wird. Ausserdem steigt die Strasse zwar wenig, aber doch leicht an und durch die Baustellen ist es sehr staubig und ich trinke Liter fuer Liter Wasser, mit dem ich mich ja sowieso immer gut eindecke.
Wieder ein Engpass, ich schlucke Staub ohne Ende, zwaenge mich an den LKW's vorbei und zack, hab ich die Abfahrt nach Ajmer verpasst. Also wieder zurueck, einige km, das anvisierte Hotel gesucht und kennt mal wieder kein Mensch und es ist jetzt 3 uhr nachmittags und ich hab ausser dem Kaffee noch nichts im Bauch, was ja an sich kein Schaden ist...........Fahre eine Strasse runter und sehe von weitem ein Hotelschild. Das ist zwar nicht das, was ich suche, aber ich frage nach dem Weg und die Dame ist sehr behilflich. Es ist so eine Art "Geschaeftshotel" und alles sehr schick. Sie kann nicht glauben, dass ich mit dem Fahrrad da bin und kommt mit raus und ploetzlich hab ich so eine Intuition und frage hier nach dem Zimmerpreis, der ist erstaunlich niedrig, fuer das, was ich hier geboten bekomme: ein todschickes Zimmer, tolles Bad, schoene Aussicht fuer umgerechnet 35 Euro. Da bleib ich doch mal da.
Bin zunaechst sehr happy, dusche ausgiebig und mache mich fertig, um erstmal zur Bahn zu fahren und nach einem Ticket fuer Freitag nach Udaipur zu fragen. Ich steh am Schalter, nicht so viele Leute da, bekomme gerade den Zettel, den ich ausfuellen muss, da kommt so ein junger Kerl direkt neben mich und ich denk noch, was will der, und da ist es passiert: mein Portemonaie ist weg ! Er hat es wohl gleich dem Maedchen hinter ihm zugesteckt und die wahrscheinlich noch jemandem. Ich halte die beiden geistesgegenwaertig fest und schreie nach dem Officer. Dann kommt auch endlich einer und alle Mann zur Polizei, die hier am Bahnhof ihr Buero hat. Ich hatte ca. 100,- Euro drin, die ich tauschen wollte und ein paar Rupies, aber meine Hauptsorge war, ob ich evtl. noch eine Kreditkarte drin habe.
Ich denke, ich bin im falschen Film. Die beiden haben natuerlich nichts bei sich, ich untersuche sie selbst und sie werden festgehalten. Gleucklicherweise sprechen die Polizisten auch alle  fast kein englisch, ich fluche die beiden Kinder an und die grinsen auch noch daemlich, verdammte Goerenbande...........Ich bin stocksauer. Der Junge wird dann sogar richtig mit einem dicken breiten Riemen geschlagen, wobei ich mir sogar vorstellen kann,dass das auch nur Show ist, hier wo alles korrupt ist. Ich will ja niemandem unrecht tun, aber in der Situation faellt einem alles moegliche ein. So verbringe ich eine halbe Ewigkeit auf der Polizei, schreibe ein primitives Protokoll. Angeblich senden sie ein Spezialteam aus, um etwas herauszufinden. Im Hof stehen dann ca. 20 Maenner, aber es erschliesst sich mir nicht, ob die das Spezialteam sind oder nicht.

Es hilft ja alles nichts, irgendwann bin ich dann entlassen, der dicke Chef meint noch, sie tun ihr bestes, aber mir ist klar, dass es da keine Chance gibt. Na das ist mir auf jeden Fall eine Lehre und wenn mir noch mal jemand nahe kommt, hat er Pech gehabt.....:-))Uebrigens sind die dicksten hier immer die Chefs.

Zurueck im Hotel mit einer Wahnsinnswut im Bauch sehe ich, dass Gott sei Dank beide Kreditkarten noch da sind, die hatte ich in meinem Gurt, den ich direkt am Koerper trage und das werd ich auch in Zukunft so halten.

Also jetzt erst mal in die Bar und ein grosses Bier bestellt  und dann endlich mal was zu essen.
Spaeter schreibe ich hier im Hotel den Blog weiter und da kommt einer der jungen "Manager" vorbei und sagt, dass es ihm leid tut und wir unterhalten uns eine ganze Weile, er ist sehr symapthisch. Er und sein Freund, der auch gerade Dienst hat bieten mir an, mit mir morgen einen Ausflug zu machen, hier in die Altstadt zum Dargarh und nach Pushkar, einem hinduistischen Pilgerort. Sie sind total nett und sehen wohl ein bisschen meinen skeptischen Blick, aber ich versichere, dass ich ihnen vertraue und sie meinen dann noch, ich solle sie doch adoptieren. Sie sind 24 und 27 und als ich sagte, sie koennten ja meine Soehne sein, war ich von da an ihre MUM, echt zum Piepen. Ich amuesiere mich koestlich und wir verabreden uns fuer morgen 10 uhr, aber ich solle ja niemandem was davon erzaehlen........

jaja, ich weiss schon, was manche jetzt wieder denken, aber das sind 2 sehr gut ausgebildete Maenner, die im fast besten Hotel am Platz arbeiten, also bitte.
Fortsetzung folgt...................und wird sehr interessant.

Dienstag

Heute ist es endlich soweit und ich starte den ersten Teil meiner Reise: um 9 Uhr ist aufgesattelt, nicht ohne die interessierten Blicke der Hotelangestellten. Dank GPS wieder mal finde ich gut aus Jaipur raus und kaufe mir am Strassenrand noch einen kleinen Bluetenkranz, haenge ihn um den Lenker, um noch einen zusaetzlichen Talisman zu haben und ausserdem sieht es so schoen indisch aus.
Der Highway ist ueberhaupt nicht das, was man sich darunter vorstellen wuerde. Jede Menge Fussgaenger, 2 Jungs treiben ihre Esel mit dem Fahrrad darueber, ein Kamelkarren kommt entgegen und die LKW's halten sich noch in Grenzen. Aber der Strassenbelag ist astrein, er ist 6 spurig ausgebaut und es laesst sich hervorragend fahren und die km spulen sich flott runter. Auch der Verkehr bleibt recht ruhig.
Das Wetter ist strahlend blauer Himmel und die Temperaturen angenehm. Ich kann es noch gar nicht richtig glauben, dass ich jetzt tatsaechlich mit dem Rad in Indien untewegs bin. Geiles Gefuehl!!! Die Landschaft ist aber rel. gleichfoermig: flach und mal mehr, mal weniger gruen.

Als ich am fruehen Nachmittag schon ca. 100 km erreicht habe, denke ich an die Unterkunftsuche. Jens hat mir ja versichert, dass es entlang der grossen Verbindungsstrassen genuegend gibt. Es kommen auch viele Hotels und da ich aber jetzt laenger Zeit keins mehr gesehen habe, visiere ich das kommende an: I'm looking for a Room........aefft mich der Muslime ein bisschen nach und meint dann mit abschaetzigem Blick es sei ausgebucht. Haha, wers glaubt, wird selig. Kein Mensch weit und breit.

Aber gleich gegenueber ist auch noch eins und es gibt hier sogar eine Durchfahrt, sodass ich leicht die Seite wechseln kann. Das ist rel. ungefaehrlich und ich frage dort wieder nach einem Zimmer. Wieder Muslime, aber ich bekomme eins fuer umgerechnet 7.50 Euro und nehme es auch. Pass wird einkassiert und bezahlen muss ich auch vorher, wieso die dann noch meinen Pass brauchen, keine Ahnung.
Sie sind sehr respektvoll, aber der Typ, der mir das Gepaeck hochtraegt, bringt gleich die Speisekarte mit, denn wie sich schnell herausstellt, darf ich im Restaurant unten nicht essen. Ich frage noch mal nach, aber nichts zu machen. Diese Muftis, also echt.
Da sitz ich nun in meiner Zelle und bin quasi eingesperrt, ich weiss gar nicht, warum ich ein Schloss bekommen habe. Auch die Zimmertueren haben etwas von Gefaengnis. Na gut, es hilft nichts, jetzt hab ich reichlich Zeit, mich mal wieder zu organisieren, zu schreiben und zu lesen.
Spaeter wird dann die Bestellung aufgenommen und ich habe somit Zimmerservice. Wahrscheinlich kriegen die schon fast einen Herzinfarkt, wenn ich in meiner langen Laufhose da ankomme. Ich hab ja schon extra nicht die kurze angezogen bzw. untendrunter, sonst haette ich wohl nicht mal auf den Parkplatz fahren duerfen.

Was hier immer besonders angenehm ist, wenn die ihre Atemwege reinigen, morgens und abends und tagsueber auch mal gerne. Da schmeckt das Essen gleich noch mal so gut, wenn aus den letzten Bronchienwinkeln noch geraeuschvoll versucht wird, was hochzuziehen.  ;-)
Trotzdem schlafe ich ganz gut und gehe morgens runter, um mir einen Kaffee zu bestellen, mehr Gastfreundschaft moechte ich hier nicht in Anspruch nehmen. Morgens ist hier alles voll mit LKW Fahrern, die der Kaelte wegen in aermliche Decken gehuellt sind und quasi von Kopf bis Fuss verhuellt. Sie schauen ganz verstohlen und koennen das wohl gar nicht einordnen.

Es ist ja hier ueberhaupt so, dass man nur Maenner sieht, da kommt auf 100  Maenner hoechstens eine Frau.

Montag

Heute mache ich mit dem Rad einen Ausflug zu einem Fort, welches ca. 10 km ausserhalb liegt. Es tut gut, mal aus der Stadt und diesem Wahnsinnslaerm- und Verkehr rauszukommen und es macht auch Spass, mal wieder mit dem Rad richtig fahren zu koennen.
Aber der Tag faengt total sch.... an und das kann ich ja ueberhaupt nicht leiden: aus Dusche und Wasserhahn kommt nur ein mm duenner Strahl, egal was ich mache. Gut gehe ich halt so fruehstuecken. Bestelle Kaffee und ein veg. Sandwich: der Kaffee ist suess und das Sandwich voller Zwiebeln, super Kombination. Dann bestelle ich noch mal Kaffee: no sweet but strong und es klappt.
Die Strecke zum Fort ist gut zu fahren, es geht an einem See entlang und ueber einen kleinen Huegel. Dann sehe ich einen grossen Parkplatz, biege ein, um mich zu orientieren und der Policeman meint ganz grosszuegig, ich koenne ruhig "da hinten lang fahren", das sei kuerzer. Gesagt, getan, habe den Weg fuer mich alleine und komme an einem Gebaeude an, wo ein weiterer Officer steht. Stelle mein Rad an einen Baum ,er meint, warum ich es nicht neben sein Moped stelle, o.k., mach ich doch, er gibt mir Zeichen, dass er aufpasst und dann "Tipp", ja klar, wenn Du so schoen aufpasst, bekommst Du nachher auch ein paar Rupies.
Als ich die Treppe hochgehen will, meint er aber, hier ist kein Eingang und ich muss quasi hintenrum, um einen See herum und dann muss ich auch noch ueber Felsen klettern, na vielen Dank fuer die Abkuerzung..........
Es geht steil hoch zum Fort und hier sind viele unterwegs. Auch hier wollen wieder mal ein paar Schuljungs ein Foto mit mir und ich mit ihnen:-)
Es gibt eine ramatik, die sich hier vor vielen Jahren ereignet hat: man kann hier mit dem Elephant hochreiten und frueher war es so, dass diese armen Tiere hier staendig mit 4 z.T. schweren Personen den ganzen Tag unterwegs waren, bis sich der lange ertragene Schmerz eines Elefanten dahingehend entlud, dass er einen zufaellig rumstehenden Reiseleiter gegen eine Mauer schleuderte und dieser verstarb, das warf dann Gott sei Dank ein Licht auf das Schicksal der Elefanten und seitdem duerfen sie nur noch 3x am Tag hoch und nur noch max. mit 2 Personen. Das kann ich als absoluter Tierfan natuerlich nur unterstuetzen.

Der Palast ist wunderschoen, einmal nutzt noch ein weiterer Officer die Chance auf einen Tipp und erklaert mir einiges, ich mache Fotos ohne Ende. In der Mitte des Hauptplatzes ist eine Art Markt in ganz bunten Farben aufgebaut und wie sich spaeter herausstellt, werden hier Filmaufnahmen gemacht, vielleicht fuer ein indisches Werbevideo.

Auf dem Rueckweg will ich noch um den See herumfahren und komme an ein verschlossenes Tor, durch das ich aber ohne weiteres durchdarf, fahre ganz alleine um den See und komme an eine Art Mauer und wieder ein verschlossenes Tor. Keine Ahnung, was das hier ist, bekomme aufgeschlossen, kann mir auch keiner was erklaeren und laufe dann wie auf einer Festungsmauer entlang, aber ist nicht sonderlich spektakulaer und ich drehe wieder um, um im Feierabendverkehr nochmal zum alten Hotel zu fahren, dort hatte ich die Waesche, die ich zum Waschen gegeben hatte vergessen.
Dann erst mal ausgiebig geduscht und in die Naehe des Restaurants gefahren, wo ich mich mit Jens treffen will. Dort erst mal Internet: eine pubskleine Kabine, ein "15 zoll"  Monitor und bei der Tastatur wuerden so manche, die ich kenne, schon die Kraetze kriegen. Aber sie funktioniert wenigsten einwandfrei, sonst waere ich mit dem Blog noch weiter in Verzug.

Ich treffe Jens zum Abendessen und das Essen im vom Reisefuehrer empfohlenen "Restaurant" ist richtig lecker, wie alles bisher.