Donnerstag, 1. März 2012

Mittwoch

Die Nacht war leider wieder mal nicht so gut. Beim leisesten Hauch der Daemmerung fangen die Muezzine an zu singen, aber fragt nicht wie. Das ist eher ein GEschrei mit sich endlos wiederholenden Tiraden, die sich wie Schimpfkanonen ausmachen. Da die Fenster hier nur Holzklapplaeden haben, koennte ich theoretisch jedes Wort verstehen. Auch eine Menge Kinder singen da mit, es ist schrecklich.

Irgendwann stehe ich auf und gehe zum Fruehstueck. Da mir hier alles wie selbstverstaendlich hingestellt wird, gehe ich davon aus, dass es im Preis inbegriffen ist, ist aber nicht so, aber ist ja wurscht.
Das alte Patriziergebaeude liegt direkt hinter dem Stadpalast und von meinem Zimmer aus habe ich einen sehr schoenen Blick dahin und mache mich auf, ihn zu besichtigen.
Er gehoert zu den schoensten in Rajasthan, sagt mein Reisefuehrer und das kann ich nun, nachdem ich schon einige gesehen habe, bestaetigen. Er ist sehr reich ausgestattet und es gibt wunderschoene Zimmer mit herrlichen Malereien und kostbarem Mobiliar zu bestaunen.
Von ganz oben hat man einen sehr guten Rundumblick und insgesamt ist es angenehm ruhig und nicht von Reisegruppen uebervoelkert.
Am Nachmittag ist fuer Unternehmungen zu heiss und ich setze mich in der Gartenanlage des Hotels in den Schatten und lese. Am Abend auf dem Weg zum Restaurant komme ich durch einen Gang, der wunderschoene   Boegen hat und rot gestrichenen Waende, die mit goldenen Ornamenten bemalt sind. Ich mache gerade ein Bild, da kommt der Besitzer daher und es stellt sich heraus, dass er das Haus von seinem Grossvater uebernommen hat. Ich schwaerme von meinem Zimmer und er zeigt mir noch ein paar andere "Gemaecher" . Echt ein TRaum nach dem anderen kommt hinter den Tueren zum Vorschein und ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus. Er freut sich sichtlich darueber, zumal es seiner Kreativitaet zu verdanken ist, dass dies alles so schoen geworden ist. Ausserdem ist er in meinen Augen der schoenste Mann Rajasthans, wenn nicht Indiens, jedenfalls mit Abstand von denen, die ich bisher gesehen habe. Echt eine Augenweide und dazu sehr nett und verbindlich. Er zeigt mir noch die Bar, die ich nicht entdeckt haette und meint, er freut sich, wenn ich Zeit haette, spaeter vorbei zu kommen.
Das lass ich mir natuerlich nicht 2x sagen und nach dem Essen trinke ich dort mal einen Weisswein. ES kommt noch eine junge Franzoesin dazu und wir unterhalten uns total nett und interessant. Ruckzuck ist es 1:30 und die Nacht wird entsprechend kurz.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen